Wo bleiben die Frauen im Sachbuch?
Im Zuge der Genderdebatte hat sich auch der Sachbuchmarkt auf den Weg gemacht: Autorinnen sichern sich immer mehr Programmplätze. Und bringen neue Perspektiven ein.
Im Zuge der Genderdebatte hat sich auch der Sachbuchmarkt auf den Weg gemacht: Autorinnen sichern sich immer mehr Programmplätze. Und bringen neue Perspektiven ein.
Frauen und Reflexion, das passt so gar nicht zusammen: Diese Meinung zur vermeintlich defizitären Weiblichkeit vertraten einige Dichter und Denker über Jahrhunderte hinweg – von Fakten völlig unbelastet. Noch im 20. Jahrhundert sollten Frauen sich um das kümmern, was ihren Gehirnen vorgeblich angemessen sei: Kinder, Küche und Kosmetik. Das Narrativ vom geistigen Minderbemitteltsein der Frauen spiegelte sich beispielsweise in Gerhard Schröders Faselei über »Familie und Gedöns«, aber auch in seiner Irritation, dass ihn 2005 ausgerechnet eine Frau im Kanzleramt ablösen sollte.
In den vergangenen zehn, 20 Jahren hat sich indes viel geändert, und die neuen gesellschaftlichen Liberalisierungs- und Diversifizierungstendenzen schlagen sich auch auf dem Sachbuchmarkt nieder. Allerdings mit Einschränkungen: Wenn man Verlagsprogramme durchzählt, sind männliche Autoren immer noch zahlreicher vertreten als weibliche – auf jeden Fall bei MINT-Themen, in der Philosophie, generell in wissenschaftsnahen Bereichen.
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