"Wir können Bilderbücher!"

Als Andrew Rushton sagte, er wolle im Februar zum Klett und Balmer Verlag wechseln, machte man in der Zürcher Franklinstraße 23 große Augen: Mehr als 15 Jahre war Rushton im NordSüd Verlag aktiv gewesen. »Es ist wichtig, einen guten Austauschpartner zu haben«, so Geschäftsführer Herwig Bitsche über seinen lang­jährigen Stellvertreter. Rasch wurde klar: Es braucht wieder ein Gegenüber.

Bitsches Blick fiel inhouse auf Nina Grünberger, seit 2021 Leiterin Kommunikation und Marketing; die 37-Jährige ist mit Unterbrechungen bereits seit 2015 für NordSüd tätig. »Wir arbeiten seit fast zehn Jahren zusammen, ich schätze Nina als Gesprächspartnerin. Sie denkt strategisch, versteht die Belange der Mitarbeitenden, ist kommunikationsstark und kreativ.« Seit Januar ist Grünberger nun Co-Geschäftsführerin. »Jetzt haben wir zwei Generationen und zwei Stimmen«, sagt Bitsche.

»Andrews Kompetenzbündelung kann man nicht 1 : 1 ersetzen«, meint Grünberger, »Herwig und ich haben die Geschäftsbereiche daher neu aufgeteilt.« So kümmert sich Bitsche um den englischsprachigen Markt, um Lektorat, Herstellung, Rechte und Lizenzen, Grünberger um Personal, Transformationsprozesse, Vertrieb, Marketing, Kommunikation und Grafik. »Wir arbeiten seit vielen Jahren eng zusammen. Jeder hat seinen ›Tanzbereich‹, gleichzeitig suchen wir die Perspektive des anderen«, sagt die neue Co-Chefin, die die über 30-jährige Erfahrung des Verlegers schätzt.

Die 1987 in München geborene Grünberger bringt allerdings selbst beachtliche Erfahrungen mit. Aufgewachsen in der Nähe von Klagenfurt, studierte sie Angewandte Linguistik in Graz und beschäftigte sich in ihrer Diplomarbeit mit dem Spracherwerb bei Kindern. »Wie Kinder Bilder und Geschichten erleben, interessiert mich bis heute.« Sie war freie Mitarbeiterin beim »Falter« und beim ORF-Kinderradio, machte an der Journalistenschule in Wien noch einen Bachelor, schrieb ihre Abschlussarbeit bei Gruner + Jahr: »Dort wurde mir eine Stelle als Medienmanagerin Sales angeboten – aber ich wollte zu den Inhalten.«