arsEdition erweitert Zielgruppe

Wie man den Pitch eines Young Adult-Romans gewinnt

11. September 2023
Stefan Hauck

arsEdition wagt den Sprung in höhere Altersstufen und erweitert das Programm in Richtung Young Adult. Ständige Marktbeobachtung ist hier das A und O, denn aus den Fans von heute könnten die Autorinnen von morgen werden. 

Programmleiterin Katharina Braun mit Börsenblatt-Redakteur Stefan Hauck, Lektorin Magdalena Ebeneck und Lektorin Emily Lüter. 

Mit einem persönlichen Brief hat es Emily Lüter geschafft, einen begehrten Young-Adult-Roman für arsEdition zu sichern. Ende 2022 entdeckte sie Adalyn Graces Buch "Belladonna. Die Berührung des Todes" im Netz. Nach der Lektüre war sie begeistert: "Den Titel sollten wir haben!" 
 

Beim Pitch um die deutschsprachigen Rechte war der Autorin die persönliche Note sehr wichtig. Lüter, damals noch Volontärin, ergänzte das Angebot durch einen persönlichen Brief sowie durch ein kreatives Foto von sich mit der bei Hodder & Stoughton erschienenen Originalausgabe. High five – die fotografische Inszenierung beeindruckte die 29-jährige Autorin, bei der die letzte Entscheidung lag: arsEdition bekam den Zuschlag. 

"Adalyn Grace war wichtig, dass unser Haus ihren Roman und dessen Poten­zial verstanden hat", merkt Magdalena Ebenbeck an, die mit Lüter das Young-Adult-Programm bei arsEdition betreut. Im Januar 2024 erscheint der erste Teil von "Belladonna", im März wird Teil 2 folgen, im Frühjahr 2025 dann Teil 3. Online ist die Trilogie schon jetzt ein Hit, Fans nähen sich inzwischen ein Belladonna-Kleid, dessen Muster im Roman eindrücklich beschrieben wird.

Das Beispiel zeigt: Im boomenden New-Adult-Genre ist die Regel, nach dem eine Autorin mit ihrem Manuskript beim Verlag anklopft, inzwischen außer Kraft gesetzt. "Jetzt ist der Weg umgekehrt: Wir entdecken ein cooles Buch oder eine potenziell vielversprechende Autorin und fragen: Wie kommen wir ran?", erläutert Katharina Braun, die seit 2018 das Kinderbuchprogramm bei arsEdition leitet. "Das Innovationsrad wird gerade ziemlich gedreht. Wir lassen unseren jüngeren Mitarbeiterinnen deshalb großen Spielraum, um anders zu agieren, neue Wege auszuprobieren." Und das gilt auch für die Autorenakquise.

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