„Der Druck von größeren Auflagen, die eingelagert und mithilfe von Verlagsvertretern im stationären Handel platziert werden, ist zumindest für kleinere und mittlere Verlage langfristig nicht mehr sinnvoll“, meint der Trabenten-Verleger. Dies liege etwa an den hohen Produktionskosten oder daran, dass der stationäre Buchhandel immer weniger gewillt sei, einzelne Titel über einen längeren Zeitraum anzubieten. Die Folge ist, dass neue Bücher schon nach wenigen Monaten wieder von den Verkaufstischen verschwinden.
Die hohe Novitätenzahl auf dem Buchmarkt wird auch von anderen Marktteilnehmenden kritisiert. Verlage wie der Berliner Mentor Verlag setzen dem beispielsweise mit dem Konzept „Slow Publishing“ entgegen. Und erst kürzlich sagte Dussmann-Geschäftsführerin Andrea Ludorf in einem Börsenblatt-Artikel zum Taschenbuchmarkt, dass sich viele Titel weitaus länger verkaufen würden, als das eine Jahr, das man ihnen im Buchhandel häufig zubillige.
Eine KI-basierte Print-on-Demand-Produktion hat deshalb für Fabian Leonhard viele Vorteile: sie ist deutlich risikoärmer, ökologisch nachhaltiger und kostengünstiger - und wird sich nach Meinung von Leonhard aus diesen Gründen auch langfristig durchsetzen.
Vor allem kleine und mittlere Verlage hält der Verleger für gefährdet. Grund sei für ihn nicht nur die sinkende Leserzahl, sondern das Klammern vieler Verlage an Althergebrachtem.
„Die Welt verändert sich gerade so schnell, dass langfristig nur die Verlage überleben werden, die sich konsequent an die neuen Rahmenbedingungen anpassen. Ich möchte innerhalb der nächsten Jahre mit meinem Trabanten Verlag zum Vorreiter für den Einsatz von KI werden.“