Schwarmintelligenz
Bastei Lübbe hat den kleinen Berliner Verlag Smarticular übernommen, der seine nachhaltigen Ratgeber aus einer Online-Community heraus entwickelt. Genau das macht den Neuzugang für die Kölner so interessant.
Bastei Lübbe hat den kleinen Berliner Verlag Smarticular übernommen, der seine nachhaltigen Ratgeber aus einer Online-Community heraus entwickelt. Genau das macht den Neuzugang für die Kölner so interessant.
Obwohl Marco Eder und Sebastian Knecht mit ihrer Smarticular-Mannschaft kürzlich umgezogen sind – das Studio im ehemaligen Heizkraftwerk hinterm Rangierbahnhof Lichtenberg bietet mehr Raum für kreative Entfaltung –, scheint alles wie immer: Während in Berlin gerade letzte Hand an das aktuelle Buch »Neue Dinge aus alten Stoffen« gelegt wird, das über zwei Jahre im Austausch mit der Community entstand, ist der Titel, mit dem 2016 alles begann, immer noch ein Bestseller – »Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie«. Doch etwas ist anders: Zum Jahreswechsel hat die börsennotierte Publikumsverlagsgruppe Bastei Lübbe das 2014 gegründete Start-up Business Hub Berlin UG übernommen, das den Ratgeberverlag Smarticular und die Nachhaltigkeitsplattformen Smarticular.net und kostbarenatur.net betreibt.
Sondiert wurde bereits vor Jahresfrist, noch unter Ägide von Carel Halff; als Joachim Herbst zum 1. August 2020 als Finanzvorstand und Vorstandssprecher von Bastei Lübbe übernahm, intensivierten sich die Gespräche, kurz vor Weihnachten war man gemeinsam beim Notar. »Für ein Projekt in dieser Größenordnung ist das sehr schnell gegangen«, freut sich Herbst.
Um zu verstehen, warum Smarticular in den Fokus der Kölner gekommen ist, lohnt ein Blick auf die Erfolgsgeschichte des Start-ups. Als Marco Eder und Sebastian Knecht Smarticular 2014 als »Ideenportal für ein einfaches und nachhaltiges Leben« gründeten, trafen sie den Nerv der Zeit, die DIY-Bewegung war zu einer weltumspannenden Kraft geworden. Dass Smarticular ab 2016 auch Bücher produzierte, verdankte sich dem Nachfragedruck der Portal-User. Bis heute sind 13 Titel und der Jahresplaner »Grüner Faden« erschienen; allein die »Fünf Hausmittel« haben sich sechsstellig verkauft. Portale und Buchproduktion laufen Hand in Hand. Das Netz gibt Leser-Feedback und hilft bei der Planung neuer Projekte.
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