Podcasts

Ohrwürmer für die Literaturszene

16. Januar 2023
Nils Kahlefendt

Spätestens mit der Pandemie wurden Podcasts in Deutschland zum Massenmedium – auch in der Literaturnische haben Quantität und Qualität enorm zugelegt. Ganz gleich, ob Verlage, Buchhandlungen, öffentlich-rechtliche Anstalten oder intelligente Buch-Aficionados am Start sind.

Mit 47 Folgen gehört blauschwarzberlin schon zu den »Omas« unter den Literatur-Podcasts, dennoch gilt er vielen, die selbst auf Sendung gehen wollen, als Goldstandard. Auch wenn Maria Piwowarski und Ludwig Lohmann in der Jahresend-Episode einen Sauvignon Blanc statt des üblichen Grauburgunders köpfen, bleiben sie ihrem Erfolgskonzept treu: Anders als bei Laber-Podcasts, in denen reichweitenstarke Medien-Promis wie »Lanz & Precht« oder »Bauerfeind + Kuttner« ohne wirkliches Konzept zusammengeklöppelt werden, anders auch als bei Fernseh-Talk-Formaten wie dem »Literarischen Quartett«, wo Literaturkritik oft zu einer Art Sport mutiert, konzentrieren sich die Ocelot-Buchhändlerin und der Kanon-Mann auf das, was sie zusammengebracht hat – das intelligente Gespräch über Bücher, ihre jeweiligen »letzten Lektüren«. 

So hieß das Format, als es 2018 noch live über den Instagram-Kanal der Berliner Buchhandlung Ocelot ging, damals Arbeitsplatz der beiden Macher. Da viele Hörerinnen und Hörer den Livestream verpassten – Instagram löschte solche Streams nach 24 Stunden –, ging man dazu über, die Tonspur zu archivieren; anfangs noch maximal simpel, mit der Sprachmemo-Funktion des Handys.
 

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