Mit 47 Folgen gehört blauschwarzberlin schon zu den »Omas« unter den Literatur-Podcasts, dennoch gilt er vielen, die selbst auf Sendung gehen wollen, als Goldstandard. Auch wenn Maria Piwowarski und Ludwig Lohmann in der Jahresend-Episode einen Sauvignon Blanc statt des üblichen Grauburgunders köpfen, bleiben sie ihrem Erfolgskonzept treu: Anders als bei Laber-Podcasts, in denen reichweitenstarke Medien-Promis wie »Lanz & Precht« oder »Bauerfeind + Kuttner« ohne wirkliches Konzept zusammengeklöppelt werden, anders auch als bei Fernseh-Talk-Formaten wie dem »Literarischen Quartett«, wo Literaturkritik oft zu einer Art Sport mutiert, konzentrieren sich die Ocelot-Buchhändlerin und der Kanon-Mann auf das, was sie zusammengebracht hat – das intelligente Gespräch über Bücher, ihre jeweiligen »letzten Lektüren«.