Ratgeber und Generation Z

Nice, nicer, Ratgeber

5. Oktober 2023
Sabine Cronau

Romance, New Adult, Manga: Die Generation Z feiert auf TikTok das gedruckte Buch. Wie lässt sich der Erfolg der Liebes- und Bildgeschichten auch für den Ratgebermarkt nutzen? Darauf suchen Verlage und Buchhandel derzeit Antworten. Am Ende der Reise könnte vielleicht ein neues Segment stehen. Arbeitstitel: »Young Advice«.   
 

Die schlechte Nachricht zuerst: Ratgeberkäufer:innen werden immer älter. Das zeigt eine Analyse des GfK Consumer Panel Media*Scope im Auftrag des Börsenblatts: 

  • Die Altersgruppe 70 plus stellte im ersten Halbjahr 2023 mit 22 Prozent die größte Altersgruppe – das sind  zwei Prozentpunkte mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs.
  • Knapp drei Viertel der Ratgeber wurden im ersten Halbjahr für den Eigenbedarf erworben, fast die Hälfte von Käufer:innen ab 60 Jahren.
     

Muss sich der Ratgebermarkt verjüngen?

Diese Frage stellt sich natürlich mit Blick auf die GfK-Zahlen. »Wenn es um Themen, Autor:innen und Marketingideen geht – dann unbedingt«: So lautet die Antwort von Monika Schlitzer, Verlegerin bei Dorling Kindersley in München. Beim Marketing beispielsweise testet DK gerade neue Wege aus: Bestsellerautor ­Jamie Oliver ist zwar inzwischen gut doppelt so alt wie die Generation Z, aber sein aktuelles Kochbuch »5 Zutaten mediterran« sei durch die Art der Rezepte, die Art zu kochen sehr wohl für die junge Generation geeignet, so Schlitzer. Damit diese Botschaft bei den 20- bis 30-Jährigen auch ankommt, hat DK ein spe­zielles Marketingkonzept für die studentische Zielgruppe aufgesetzt. Mit Details hält sich Monika Schlitzer allerdings zurück – denn die Konkurrenz schläft nicht. 

Neben Kochbüchern für Einsteiger sieht die Verlegerin Themen wie Selbstoptimierung und Selbstreflexion ganz vorn bei den Inhalten für die Genera­tion Z: »Das zeigt auch ein Blick auf die TikTok-Bestseller. Die ›Ich-Findung‹ treibt die Jüngeren um.«

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