Mit Wumms ins Kinderbuch
Große (Gesellschafts-)Politik im Kleinen: Die Schere zwischen Arm und Reich, die gefährdete Umwelt, zivilgesellschaftliches Engagement – all das ist mittlerweile Thema im erzählenden Kinderbuch. Aus gutem Grund.
Große (Gesellschafts-)Politik im Kleinen: Die Schere zwischen Arm und Reich, die gefährdete Umwelt, zivilgesellschaftliches Engagement – all das ist mittlerweile Thema im erzählenden Kinderbuch. Aus gutem Grund.
Das Private ist politisch, hieß es in der Frauenbewegung der 1970er Jahre. Und selbst in das Private des Kinderzimmers zieht das Politische Stück für Stück ein. Kinderbücher entführen nicht mehr nur in magische Baumhäuser und Glücksbäckereien, sondern auch in soziale Brennpunkte und die gefährdete Natur. Oder aber sie verhandeln in Geschichten allgemeingültige Fragen nach Gerechtigkeit und Miteinander, nach selbstbestimmten Lebensformen. Es scheint, als habe Herbert Grönemeyers Wunsch »gebt den Kindern das Kommando« Gehör gefunden – die Geschichten zeigen, dass Kinder zu Recht das Kommando übernehmen sollten. Schließlich müssen sie noch ein paar Jahre länger mit dem klarkommen, was ihnen die vorherigen Generationen eingebrockt haben.
»Seit einigen Jahren bemerken wir, dass das ›Politische‹ nicht nur in die Kinderbücher zurückkehrt, sondern auch wieder stärker am Markt nachgefragt wird«, sagt Beatrice Wallis. »Menschen wollen Orientierung für ihre Kinder. Und die suchen sie auch in Kinderbüchern. Wir nehmen wahr, dass das Politische sensibler, facettenreicher und durch den starken Fokus auf das Perspektivische auch schwieriger darzustellen wird«, fasst die Programmleiterin Kinderbuch bei Beltz & Gelberg diese Tendenz und die wachsende Titelzahl zusammen.
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