Mehr Sichtbarkeit im Handel

Wie platziere ich als kleiner Kinderbuchverlag meine Titel im Handel? Eine Frage, die viele Verleger:innen umtreibt, denn häufig fehlt es an Sichtbarkeit. "Es ist den Verlagen oft rein finanziell und personell einfach nicht möglich, eine rentable Vertriebsstruktur zu schaffen und so den Buchhandel zu erreichen", weiß Kristina Swaczyna, Vertriebsleiterin des CalmeMara Verlags, aus eigener Erfahrung. Durch den fehlenden Kontakt zum Handel sei es darüber ­hinaus schwierig, die für sich passende Nische im Markt zu finden und sich so von den großen ­etablierten Verlagen abzusetzen. 

Inzwischen reist ein dreiköpfiges Vertriebsteam, bestehend aus Myriam Dörschel, Kristina Swaczyna und Annika Meier (siehe Foto), für den Bielefelder Kinderbuchverlag. Ihre Erfahrung und Vertriebsstruktur teilen sie seit dem vergangenen Jahr mit weiteren unabhängigen Kinderbuchverlagen, "die mit ihren tollen Programmen ebenfalls mehr Sichtbarkeit im Handel verdient haben", so Swaczyna. Dazu zählen die Partnerverlage Windy und Neunmalklug. Charlotte Stiefel, die den auf Cradle-to-Cradle spezialisierten Neunmalklug Verlag seit zehn Jahren führt, erklärt, dass zur ­fehlenden Sichtbarkeit auch die Auslistung in den Barsortimenten, speziell vor Weihnachten, und die Schwierigkeit, geeignete Vertreter:innen zu finden, zählen. Durch die mangelnde Markenbekanntheit würden Eltern, Lehrer und Buchhändler außerdem lieber zu bewährten Verlagen greifen, deren Qualität sie kennen. Mit den Vertreterinnen von CalmeMara habe man deshalb einen "echten Glücksgriff" gemacht, berichtet Stiefel: "Die Vertreterinnen sind jung und motiviert und harmonieren ideal mit unserer nachhaltigen Verlagsphilosophie, die sie so auch an die Buchhändler:innen weitergeben können." Kirsten Geß, Verlegerin des Windy Verlags, findet es "wunderbar, dass alle Verlage in der Kooperation gleiche Werte und Standards zum Beispiel bei der nachhaltigen Produktion haben".