Literarische Spurensicherung
Übersetzer:innen sind manchmal Archäolog:innen – zumal in der Kriminalliteratur, in der große Werke durch verkürzte Übertragungen zum Klischee verkommen. Neue Ausgaben legen die Qualität des Originals frei.
Übersetzer:innen sind manchmal Archäolog:innen – zumal in der Kriminalliteratur, in der große Werke durch verkürzte Übertragungen zum Klischee verkommen. Neue Ausgaben legen die Qualität des Originals frei.
Neuübersetzungen von Kriminalliteratur verfolgen nicht nur den Zweck, die Sprache der Autorin oder des Autors an den heutigen Gebrauch anzupassen. Mindestens ebenso oft geht es dabei darum, überhaupt den Stil oder den Sound des Originals ins Deutsche zu bringen – das Werk in seiner literarischen Qualität sichtbar zu machen. Denn viele der frühen Übertragungen von Autor:innen wie Chandler, Highsmith, Macdonald und anderen sind auf eine Tonlage reduziert, die vor allem den Lesekonsum erleichtern sollte.
Unter den Verlagen, die mit Engagement und großen Übersetzernamen Werke der Kriminalliteratur für das deutschsprachige Lesepublikum neu erstehen lassen, verdient Diogenes eine besondere Erwähnung – man denke nur an die von Paul Ingendaay neu edierten Romane Patricia Highsmiths, die zum größten Teil neu übersetzt wurden. Vor acht Jahren begann Diogenes zudem damit, die Romane von Ross Macdonald (unter anderen »Dornröschen« und »Der blaue Hammer«) in neuen Übersetzungen herauszubringen;
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