Vom Verlagsmanager zum Literaturagenten

Klaus Kluge: "Zum Maßstab allen Handelns wird der verengende Blick auf Metis"

12. April 2023
Sabine van Endert

Der Verlagsmanager Klaus Kluge widmet sich künftig dem Schönen – in seiner eigenen Literaturagentur. Wie sein Alltag jetzt aussieht und welche Wünsche er nach seinem Seitenwechsel an die Verlagswelt hat, erklärt er im Interview.

Nach knapp 40 Jahren im Management großer ­Publikumsverlage werden die meisten Berater. Warum haben Sie sich dagegen und für eine Literaturagentur entschieden?

Als mich Stefan Lübbe in seinen Verlag holte, sagte ich unter einer Bedingung zu: keine externen Berater. Entweder passt die Expertise, die eingekauft wird, oder es handelt sich um einen Irrtum.  Die Literaturagentur war nicht geplant. Ein Autor, den ich ein Stück seines Weges begleiten durfte, hielt Ausschau nach einem neuen Verlagshaus – und bat mich, ihn dabei zu unterstützen. Die gemeinsame, intensive Arbeit am Text hat mich gewissermaßen auf den Geschmack gebracht. Als Vorstand einer AG macht man ja alles mögliche, aber nur selten etwas, das das Etikett "Schöngeistiges" verdient.

Wie stellt man sich von einem Riesenstab um auf eine One-Man-Show?

Ja, das ist schon schmerzlich. Ich hatte über all die Jahre Menschen an meiner Seite, die wussten, was zu tun ist, wenn ich nicht weiterwusste. Dieses Mit­einander fehlt, aus dem meist etwas Produktives erwächst. Auf sich selbst zurückgeworfen, kommt so etwas wie Demut auf, wenn es um die täglichen Fährnisse des (technischen) Alltags geht. Aber es wird.

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