Schnellumfrage des Börsenvereins 2022

Gegenwind für die Verlage

29. August 2023
Christina Schulte

Hinter der deutschen Wirtschaft liegt ein schwieriges Jahr. Das zeigt sich auch bei der Umsatz- und Kostenentwicklung der Verlage. Die wichtigsten Kennzahlen aus der Schnellumfrage des Börsenvereins. 

Ist die sehnlichst herbeigewünschte Normalität im vergangenen Jahr zurückgekehrt? Eher nicht. »Normal« war 2022 allenfalls in Bezug auf die Corona-Pandemie, die im vergangenen Jahr abflaute. Dafür prasselten andere unvorhergesehene Ereignisse und Entwicklungen auf die Unternehmen ein. Es folgten: Kostensteigerungen, Ressourcenknappheit, Kaufzurückhaltung, Inflation, um nur vier Schlagworte zu nennen. Vor diesem Hintergrund sind die Zahlen der Schnellumfrage des Börsenvereins zu betrachten. 
 

Während die Verlage 2021 trotz Corona eine beachtliche Umsatzsteigerung von fünf Prozent vorgelegt hatten, mussten 2022 wieder kleinere Brötchen gebacken werden. Im vergangenen Jahr verzeichneten die 238 Verlage, die an der Schnell­umfrage teilgenommen haben, einen Umsatzrückgang von 1,5 Prozent. Gemeinsam erwirtschafteten die Teilnehmer ­einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro – das entspricht rund 22 Prozent des Branchenumsatzes. Die 238 teilnehmenden Verlage haben 80 Fragebogen eingereicht; wie üblich haben einige Verlagsgruppen für mehrere Verlage gemeldet.

Den größten Teilnehmerkreis stellen in diesem Jahr, anders als im Vorjahr, die Verlage der kleinsten Größenklasse mit einem Umsatz von bis zu 125 000 Euro. 18 von ihnen haben mitgemacht, danach folgen 15 Häuser mit Einnahmen zwischen einer und 2,5 Millionen Euro sowie 14 Verlage, die mindestens 25 Millionen Euro jährlich einnehmen. 

Die Teilnehmerbasis der Schnellumfrage variiert also von Jahr zu Jahr, sodass auch die Datengrundlage immer eine andere und die Stichprobe nicht repräsentativ ist. Da die Zahlen aber jeweils mit den Vergleichswerten des Vorjahres abgefragt werden und eine hohe Umsatzabdeckung mit Blick auf die gesamte Verlagsbranche vorliegt, sind sie für die Branchen­entwicklung dennoch sehr aussagekräftig.
 

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