Lyrikverlage

Ein neuer Ton

18. März 2022
Nils Kahlefendt

Die Lyrikproduktion der Gegenwart ist vielfältiger und kreativer denn je. Kleine Verlage sorgen mit ihren Programmen für Aufmerksamkeit und Verbreitung. Sieben Beispiele. 

Das Sympathische an Lyrik sei, so lästern Branchen-Insider, dass man vorher relativ genau wisse, wie viel Geld man mit ihr verliere. Doch wenn es um Poesie geht, werden Programmmacher und Verleger zu Überzeugungstätern.

EDITION AZUR: LESEN MACHT UNSICHER!

»Unabhängige Verleger sind geborene Singles«, dekretierte einst Klaus Wagenbach, dennoch hatte Helge Pfannenschmidt nach 15 Solo-Jahren Lust auf etwas Festeres – seit 2020 ist die auf Lyrik und Kurzprosa spezialisierte Edition Azur ein Imprint des Verlags Voland & Quist. Seit Jan Volker Röhnerts Langgedicht »Die Hingabe. Endloser Kokon« 2005 sind mehr als 60 Bücher erschienen, unter anderem Debüts von Nancy Hünger, Peter Neumann, Stephan Turowski und Sascha Kokot, die heute als etablierte Stimmen der Gegenwartslyrik gelten. Auffällig ist die sorgfältige Gestaltung der Bücher, die seit vielen Jahren in den Händen Frauke Wiechmanns und Glenn Vincent Krafts von Kraft plus Wiechmann liegt. Zwei Bücher, die auf höchst unterschiedliche Weise für das utopische Potenzial von Dichtung und den Handschmeichler-Appeal der Titel stehen, sind – druckfrisch: »Das gesamte hungrige Dunkel ringsum« von Kerstin Becker (*1969) und, bereits 2021 erschienen, »Zone« von John Sauter (*1984), der als Rapper unter dem Künstlernamen Johnny Katharsis auftritt.

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