"In drei Jahren haben wir unseren Adventskalender-Umsatz verdreifacht"
Eine 84-seitige Vorschau nur für Adventskalender: Damit setzt der frechverlag ein klares Zeichen. Vertriebsleiter Bernd Herzog über Titelboom und Preispolitik.
Eine 84-seitige Vorschau nur für Adventskalender: Damit setzt der frechverlag ein klares Zeichen. Vertriebsleiter Bernd Herzog über Titelboom und Preispolitik.
Warum haben Sie mit einem Paukenschlag eine so opulente Vorschau gemacht?
2020 haben wir Adventskalender in unser Programm aufgenommen; es sind von Saison zu Saison mehr geworden und die aktuell 57 Titel hätten wir in die allgemeine Vorschau jeweils thematisch einordnen müssen, das wäre diffizil geworden. Zudem gehen wir mit den Adventskalendern in den Non-Book-Bereich auch außerhalb des Buchhandels, weswegen sich eine eigene Vorschau lohnt. In den drei Jahren haben wir unseren Adventskalender-Umsatz verdreifacht.
Die Themenpalette ist groß, es gibt Kalender rund ums Stricken, Baumschmuckhäkeln, Ausmalen, für Origamiprojekte und Escape-Abenteuer …
Angefangen haben wir mit Escape-Game-Kalendern, die haben im Verkauf super funktioniert. Und weil die so gut funktioniert haben, haben wir daneben eine zweite Schiene aufgebaut mit Adventskalendern, die einen Bezug haben zu unseren Buchthemen wie Basteln, Makramee, Kreativität usw.
Mit Blick auf die Vormerker: Welche Themen sind am meisten gefragt?
»Creative Manga Christmas« und der »Manga zeichnen«-Adventskalender laufen super. Das Trendthema für das diesjährige Weihnachten sind die Wichtel, weshalb »Bei uns zieht ein Wichtel ein« absolut beliebt ist.
Der ist mit 39,99 Euro nicht gerade niedrigpreisig.
Stimmt, aber er enthält 24 kleine Boxen mit Bastelmaterial für 24 Projekte, eine Wichteltür und ein Anleitungsbuch mit 24 Wichtelbriefen. Die Geschichten sind das Entscheidende, das ist ein unglaublich schönes Storytelling. Und wir merken: Wenn der Endkunde sich angesprochen fühlt, ist er bereit, den Preis für ein sehr wertiges Produkt zu bezahlen.
Wie viele der 57 lieferbaren Kalender sind denn in diesem Jahr neu – und haben Sie einen persönlichen Lieblingskalender?
50. Hmm … »Made by Papa«, da hat der Zeichner Scott Bedford eine verrückte Kettenreaktionsmaschine konstruiert, die mit Papier und Recyclingmaterial Tag für Tag fertig gebaut werden kann. Das gemeinsame Basteln finde ich gerade für Väter und Kinder ziemlich schön.
Wie stemmt das Lektorat die Menge von 50 Novitäten?
Die macht man nicht nebenbei, aber die Ideen kommen aus den jeweiligen Lektoraten und werden immer auch in Zusammenhang mit Buchthemen gesehen. Insofern sind sie sinnvolle Ergänzungen und runden die Buchthemen ab.
Was ist für Sie der spannendste Moment in der Adventskalenderproduktion?
Die Frage: Kommt der Container an oder nicht? Es passiert schon mal, dass ein Schiff umdrehen muss. Im vergangenen Jahr wurde in China plötzlich ein Hafen geschlossen. In solchen Momenten bekommt man schon Schnappatmung.
Werden Adventskalender eher als Geschenk für sich selbst oder eher als Geschenk für andere gekauft?
Fast alle Haushalte haben heute nicht nur einen Adventskalender. Wenn man einen schönen Kalender sieht, kauft man ihn für sich selbst, dann kriegt man einen geschenkt, schließlich gibt’s noch einen Schokoladen-Adventskalender. Und mit Kindern im Haus potenziert sich die Zahl oft entsprechend.
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