Kalenderherstellung

Diese Kalender sind Kunstobjekte

19. Mai 2023
Stefan Hauck

Den Upcycling-Gedanken mit dem historischen Irisdruck zusammenbringen: Ackermann lässt einen Kalender dreidimensional werden – und zum Unikat. 

Beim Irisdruck werden die Farben direkt auf den Walzen der Druckmaschine vermischt: Das Ackermann-Tam begutachtet die Ergebnisse.

Wie kann man einen Kalender upcyceln, damit er ein zweites Leben bekommt? Das war die Ausgangsfrage im Team des Ackermann Kunstverlags. »Bei Pinterest sind wir auf  die Papierkünstlerin Anastasia Baron gestoßen, und ich habe überlegt, ob wir zusammen etwas auf die Beine stellen könnten«, erzählt Verlagsleiterin Nicole Roussey. Baron hat seit 2014 mit ihrem Blog »PaperShape« unzählige Ideen für dreidimensionale Papierobjekte und entsprechende Bastelanleitungen kreiert. »Als wir ins Gespräch kamen, war sie sofort Feuer und Flamme«, sagt Roussey. Auf der Vorderseite des Kalenderblatts ein dekoratives Muster, auf der Rückseite die exakte Faltanleitung, das war der Ansatz. »Aber schon bald haben wir festgestellt, dass die Muster eher stören; die Papier­objekte brauchen ruhigere Farbverläufe.« Zu langweilig durften sie allerdings auch nicht sein.

Art Director Stephan Schlieker erinnerte sich dann an ein besonderes Druckverfahren, dessen Ergebnisse man nur bedingt beeinflussen kann: den historischen Irisdruck. Dabei werden die Farben Stoß an Stoß auf die Farbwalzen manuell aufgetragen, sodass die ineinanderlaufenden Farbränder in einem Druckvorgang gedruckt werden. Allerdings: Heute druckt niemand mehr so. Der Verlag fragte aber einfach bei der Druckerei Staudigl in Donauwörth an, die Lust auf das ungewöhnliche Experiment hatte und mit der Heidelberger Druckmaschinen AG nach technischen Umsetzungsmöglichkeiten suchte.

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