Bastei Lübbe: Interview mit CEO Soheil Dastyari

"Wir transferieren die Community-Mechanik auf andere Bereiche"

19. Juli 2023
Christina Schulte

Bastei Lübbe hat seinen Konzernumsatz auf 100 Millionen Euro gesteigert. Die Einnahmen aus dem Buchgeschäft kletterten um 6,2 Prozent – deutlich mehr als im Branchendurchschnitt. CEO Soheil Dastyari über Erfolgsgeschichten und Kostenlasten.  

Soheil Dastyari ist seit März 2022 Vorstandsvorsitzender und damit CEO der Kölner Verlagsgruppe Bastei Lübbe.

Sie haben die Preise für Ihre Bücher im vergangenen Geschäftsjahr um durchschnittlich sechs Prozent erhöht. Welche Preisstrategie verfolgen Sie?

Wir haben insbesondere bei den Novitäten in allen Segmenten die aus unserer Sicht aktuell machbaren Preisschritte vollzogen und auch die Backlist bei Nachdruck entsprechend erhöht. Wir sind mit Augenmaß vorgegangen und sehen nach vorn aber noch weiteres Potenzial.

Warum waren Sie eher vorsichtig? Der Buchhandel fordert deutlich höhere Preise.

Wir haben ja die Preise erhöht, müssen das dabei jedoch differenziert sehen. Wir sind in Segmenten mit unterschiedlichen Preissensibilitäten unterwegs. Young Adult oder New Adult müssen anders betrachtet werden als Ratgeber oder gängige Belletristik-Titel. Zusätzlich bauen wir den Hardcover-Bereich im Belletristik-Geschäft aus. Das ist für uns ein großer Hebel, da wir traditionell in niedrigpreisigeren Taschenbuch- und Paperbacksegmenten stark sind. Da liegen für uns sicherlich noch größere Spielräume. Wir waren also nicht teilweise vorsichtig, weil wir zaghaft sind, sondern weil wir uns die Belange unserer Leserschaft in den jeweiligen Ausgabeformen genau ansehen.

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