Goldegg Verlag beendet Zusammenarbeit

Antisemitische Äußerungen von Sucharit Bhakdi

15. Juli 2021
Redaktion Börsenblatt

Der Corona-Leugner und Arzt Sucharit Bhakdi hat mit antisemitischen Aussagen für einen Skandal gesorgt. Israel habe "ihr eigenes Land in etwas verwandelt, das noch schlimmer ist als Deutschland war", soll Bhakdi in einem Video-Interview gesagt haben. Sein Verlag, der österreichische Goldegg Verlag, beendete daraufhin die weitere Zusammenarbeit. Bhakdid selbst hat noch keine Stellung bezogen. 

"Das Schlimme an den Juden ist, dass sie sehr gut lernen. Aber sie haben das Böse jetzt gelernt", soll Bhakdi, der Bundestagskandidat der Partei Die Basis ist, in dem Interview weiter gesagt haben. Der entsprechende Ausschnitt wurde auf Twitter geteilt. Der Antisemitismus-Beauftragte der jüdischen Gemeinde zu Berlin, Sigmount Königsberg, hat mittlerweile Strafanzeige gegen Bhakdi wegen Volksverhetzung gestellt. 

Der österreichische Goldegg Verlag, in dem Bhakdi unter anderem das Buch "Corona unmasked" und "Schreckgespenst Infektionen" veröffentlicht hat, distanziert sich vehement: "Die aktuellen Aussagen von Prof. Bhakdi können wir nicht nur nicht nachvollziehen, sie stehen außerhalb unseres Verständnisses. Im Verlag sind wir tief betroffen und distanzieren uns vehement von derartigem Gedankengut", heißt es aus dem Goldegg Verlag. Bisher habe man den Autor "nicht als Menschen kennengelernt, der sich jemals in dieser Weise geäußert hat." Bhakdi sei bereits gestern um eine Stellungnahme gebeten worden, die bis jetzt noch nicht eingetroffen sei.

Von einer weiteren Zusammenarbeit mit Bhakdi nehme Goldegg Abstand, es würden keine weiteren Projekte mehr mit mit ihm realisiert und seine Bücher nicht nachgedruckt.

"Wir distanzieren uns sowohl als Verlag als auch als Menschen klar von rechtem Gedankengut und Antisemitismus. Der Goldegg Verlag steht für bewusste Inhalte und will mit seinen Büchern ein breites Meinungsspektrum abbilden und zum gesellschaftlichen Diskurs beitragen", so der Verlag.