Immer mehr Kinder kommen aus buchfernen Haushalten – mit dramatischen Konsequenzen. Ohne frühes Vorlesen fehlen Kernkompetenzen wie Stillsitzen und Zuhören; dem Gehörten kann kein Sinn mehr entnommen werden. Literaturdidaktikerin Jana Mikota von der Universität Siegen, wo seit 2019 der SPELL (Siegener Preis für Erstleseliteratur) vergeben wird, beobachtet ein verändertes phonologisches Bewusstsein bei Kindern und fordert wie viele andere, dass deutlich mehr vorgelesen werden müsste.
Die Verlage reagieren und setzen bisweilen vor das klassische Erstlesebuch eine vereinfachte erste Lesestufe. »Dabei werden Bilder immer mehr zu Bedeutungsträgern«, sagt Mikota. Sie sieht im Carlsen-Programm »Einfach lesen lernen« eine gute Antwort auf die aktuellen Herausforderungen: vielfältig, mutig, von hoher Diversität. Nach nur einem Jahr hat Programmleiterin Nora de Lon bereits 54 Titel in den drei Lesestufen auf den Markt gebracht und setzt für Stufe 1 besonders auf kurze Texteinheiten.