Am 19. März erließ die Staatsanwaltschaft Istanbuls Haftbefehle für 106 Personen, darunter der Bürgermeister von Istanbul, Ekrem İmamoğlu. Die Festnahmen haben landesweit Proteste ausgelöst, die besonders von Universitätsstudierenden unterstützt wurden.
Auch 44 führende Verlage der Türkei haben sich in einer gemeinsamen Erklärung zu Wort gemeldet. Darin verurteilen sie die Festnahme von İmamoğlu und die damit verbundenen Einschränkungen der Grundrechte, insbesondere des Wahlrechts. Die Verlage kritisieren die gleichzeitige Einführung eines Verbots von Demonstrationen und Versammlungen in Istanbul und sehen hierin eine direkte Bedrohung der Demokratie.
In der Erklärung heißt es: "Wir verteidigen die Demokratie, die Freiheit und das Recht der Bürgerinnen und Bürger, zu wählen und gewählt zu werden! Die Absage der Diplomatie des Bürgermeisters der Stadtverwaltung von Istanbul, Ekrem İmamoğlu, seine Festnahme mit seinen Kollegen in derselben Nacht, das gleichzeitige Verbot von Demonstrationen und Versammlungen in Istanbul und die Missachtung des Willens der Bürger sind ein Angriff auf das Wahlrecht und ein konkretes Beispiel für den Mord an Recht und Demokratie."
Die unterzeichnenden Verlage haben ihre klare Unterstützung für das Wahlrecht und die Rechte der Bürgerinnen und Bürger bekräftigt und sich entschieden, sich öffentlich gegen die Maßnahmen auszusprechen. Zu den Verlagen, die die Erklärung unterzeichnet haben, gehören unter anderem Abakus, Aras, Ayrıntı, A7, Balkan Sanat, Berfin, Bilim ve Gelecek, Can Yayınları-Adil Atalay, Demos, Dipnot, İletişim, Metis und viele weitere.
Mit dieser öffentlichen Stellungnahme wollen die Verlage ein Zeichen für den Schutz der Demokratie und der bürgerlichen Freiheiten in der Türkei setzen.