Am Mittwoch, 19. April, ist „Noch wach?“ (Kiepenheuer & Witsch) erschienen, der Roman von Benjamin von Stuckrad-Barre, der sich um die MeToo-Skandale der „BILD“-Zeitung herumranken soll. Wer mit dem Buch professionell zu tun hatte, musste vorab eine Geheimhaltungsklausel unterschreiben, weshalb die Spekulationen umso kräftiger ins Kraut schießen konnten. Zeitgleich zum Erscheinen druckte der „Spiegel“ gestern das erste Kapitel ab und veröffentlichte ein ausführliches Interview mit dem Autor. Und Stuckrad-Barre startete seine Lesereise im ausverkauften Berliner Ensemble mit anschließendem Empfang seines Verlags Kiepenheuer & Witsch und Signieren bis Mitternacht.
Im elend-kalten Berliner Regen strömte das Publikum aufs Theater zu, viele jung, manche berühmt (Katja Riemann zum Beispiel, wunderschön im weißen, bestens geschnittenen Hosenanzug), allerlei Medienschaffende (von Springer-Zeitungen?), alle erwartungsvoll. Eine Streicherfassung von Britney Spears‘ „Toxic“ erklingt, dann „Out of the Dark" von Falco, Stuckrad-Barre springt auf die Bühne, nein, nicht im gewohnten Anzug, sondern mit weißen Jeans und Ringelshirt, als „Stucki“ verkleidet, wie er sagt.