Ver.dis Kampf für einen Flächentarifvertrag

Streikwelle bei Amazon

26. November 2020
Redaktion Börsenblatt

Kurz vor dem "Black Friday", der Schnäppchenjagd zu Beginn des Weihnachtsgeschäfts, hat die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di Beschäftigte in sieben Amazon-Versandzentren zu einem dreitägigen Streik aufgerufen. Ziel der Aktion: Amazon soll die Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels anerkennen. Kritik übt die Gewerkschaft auch am mangelnden Corona-Management des Unternehmens.

Die Auseinandersetzung um den Einzel- und Versandhandelstarif läuft bereits seit acht Jahren, ohne dass Amazon ein Einlenken signalisieren würde. Das Unternehmen bezahlt die Beschäftigten seiner Versandzentren in Anlehnung an den Logistiktarif.

Der Ausstand, der mit der Nachtschicht von Mittwoch auf Donnerstag begonnen hat, erstreckt sich auf sieben Amazon-Versandzentren: Beschäftigten von sieben Amazon-Versandzentren: Leipzig, Bad Hersfeld (zwei Standorte), Rheinberg, Werne, Graben bei Augsburg und Koblenz.

"Den Kolleginnen und Kollegen wird seit acht Jahren die geforderte tarifvertragliche und existenzsichernde Entlohnung vorenthalten. Gleichzeitig macht der Konzern mit dem reichsten Mann der Welt an der Spitze durch Coronavirus-Pandemie, Black Friday, Cyber Monday und im Weihnachtsgeschäft riesige zusätzliche Milliardengewinne", kritisiert Orhan Akman, der bei ver.di für den Einzel- und Versandhandel zuständig ist.

Kritik übt die Gewerkschaft auch am Gesundheitsmanagement während der Corona-Pandemie: Mehrere hundert Amazon-Beschäftigte hätten sich bereits mit dem Coronavirus infiziert. Die vorgeschriebenen Abstände der Beschäftigten zueinander ließen sich in Stoßzeiten kaum einhalten.