Der Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller VS in ver.di begrüßt in einer Mitteilung zwar die Proteste gegen die Teilnahme von rechtsextremistischen Verlagen auf der Frankfurter Buchmesse, warnt aber gleichzeitig davor, durch verstärkte Öffentlichkeit den Faschisten eine zusätzliche Bühne zu bieten.
"Wir haben mit unserem Stand genau neben dem der Rechtsextremisten ein sichtbares Zeichen setzen können", sagt Lena Falkenhagen, die Bundesvorsitzende des VS. Es käme darauf an, durch demokratisches und antifaschistisches Engagement den Rechtsextremen sichtbar entgegenzutreten. "Wir müssen aufpassen, dass die öffentliche Empörung nicht genau die befördert, gegen die sie sich wendet. Das heißt aber nicht zu schweigen, sondern gesellschaftliche Räume zu besetzen und ganz klar zu machen, dass es die Feinde unserer offenen und rechtsstaatlichen Gesellschaft sind, die auf einer Buchmesse nicht willkommen sind, und nicht Vertreterinnen/Vertreter von Minderheiten."
Der stellvertretende Bundesvorsitzende Leander Sukov ergänzt: "Die Losung heißt 'Kein Fußbreit den Faschisten'". Die rechtsradikalen Stände nicht zuzulassen dürfte nach Einschätzung des VS an der Rechtslage scheitern und wäre auch kontraproduktiv. Man wolle den Raum Buchmesse nicht antidemokratischen Vertreterinnen oder Vertretern überlassen. Im Gegenteil: Es käme darauf an, die rechtsextremen Stände auf Buchmessen mit starken Akteuren und ihren Ständen einzuhegen: "Links der VS und gegenüber die Büchergilde, die ja aus der Ge-werkschaftsbewegung kommt, das war schon die richtige Strategie".
"Der Diskurs um die Beteiligung von Rechtsextremen in unserer Gesellschaft muss ein gesamtgesellschaftlicher sein", sagt Lena Falkenhagen, "denn Rechtsextreme stehen nicht nur auf unseren Buchmessen, sie senden auch Vertreterinnen und Vertreter in unsere Parlamente. Wir müssen die Grenzen unserer rechtsstaatlichen Gesellschaft klarer definieren."
Auch die Veranstaltungen des VS auf der Buchmesse Frankfurt 2021 (kuratiert vom stellvertretenden Bundesvorsitzenden Sven j. Olsson) seien volle Erfolge gewesen. Die beiden bestbesuchten stammen aus dem Projekt "Stimmen gegen Rechts":