Die Jury des Bayerischen Buchpreises diskutierte am Donnerstagabend live und in Anwesenheit der nominierten Autor:innen vor geladenem Publikum in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz über drei Romane und drei Sachbücher. Nach insgesamt 60 Minuten fällte die Jury die Entscheidung, "Die Projektoren" von Clemens Meyer (S. Fischer) und "Ungleich vereint" von Steffen Mau (Suhrkamp) auszuzeichnen. Die Preisträger:innen erhalten jeweils 10.000 Euro sowie eine Preisfigur aus Nymphenburger Porzellan.
"Eine Hauptfigur in Clemens Meyers 'Die Projektoren' wird als 'der Fragmentarist' bezeichnet, und das Erzählen in Fragmenten ist ein Kunstgriff dieses Romans. Aber über seine Strecke von mehr als 1000 Seiten hinweg rundet sich eine Erzählung über Menschen im Krieg, die ein Leitmotiv hat: die rettende Kraft von Freundschaft”, begründet die Jury ihre Entscheidung. "Auf eine laute innerdeutsche Debatte, die geprägt ist von gegenseitigem Unverständnis, antwortet Steffen Mau mit erkenntnisstiftender Nüchternheit. Er leitet historisch her, warum der Osten anders ist und bleiben wird – und deswegen gerade dort demokratische Erneuerung geprobt werden könnte."