Ulrich Schreiber hört auf
Der Direktor des internationalen literaturfestivals berlin, Ulrich Schreiber, tritt zum 31. März dieses Jahres zurück.
Der Direktor des internationalen literaturfestivals berlin, Ulrich Schreiber, tritt zum 31. März dieses Jahres zurück.
Im Herbst 2022 hatten Mitarbeiter:innen Schreibers Führungsstil mit Wutausbrüchen und Kündigungsdrohungen beklagt und in der "taz" von "Aggressivität, Respektlosigkeit, Misstrauen und Unprofessionalität" gesprochen. Sie bemängelten ein "dauerhaft deutlich zu hohes, meist bis zum äußersten ausgereiztes Arbeitspensum". Der Berliner Kultursenat und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien wollten daraufhin Gespräche darüber führen.
Seit seiner Frage auf dem Erlanger Poetenfest im August 1998, "Wieso gibt’s eigentlich kein Literaturfestival in Berlin?", sei es ihm eine große Freude gewesen, die Idee dieses Projektes zu verfolgen, mit den Mitarbeiter:innen und ehrenamtlichen Kräften umzusetzen und über die Jahre durch programmatische Pointierungen mit Leben zu erfüllen, resümiert Schreiber in seiner Rücktrittserklärung. Mehr als 3.600 Gäste aus 123 Ländern seien bisher zum ilb gekommen, um in Sparten wie "Literaturen der Welt", "Science and the Humanities" und "Reflections" aufzutreten, darunter viele Nobel- und Pulitzer- und Booker-Preisträger:innen, aber auch in Deutschland kaum bekannte und nicht einmal publizierte Autor:innen.
Dem Festival will Schreiber weiter verbunden bleiben und es mit dem ilb-Trägerverein, der Peter-Weiss-Stiftung für Kunst und Politik, in der Förderperiode bis 2025 weiter begleiten.