Von 2013 bis 2019 hatte der Börsenverein einen Bücher lesenden Vorsteher. Es ist anzunehmen, dass die zehn Jahre, die er dem neunköpfigen Stiftungsrat des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels angehörte, unter allen Ehrenämtern sein liebstes gewesen ist. Hier hatte der nimmermüde Leser nicht nur ein Amt mit Auszeichnung, sondern auch ein Forum für ernsthafte Diskussionen über Inhalte und Autoren. Immer war ihm über alle notwendigen Kriterien hinaus daran gelegen, dass Kandidaten für den Friedenspreis auch Bücher geschrieben hatten – belletristische oder sachbezogene.
Auch in Ausübung dieses Amts wurde er bei aller Freude nicht stets verwöhnt. 2017 entschied sich der Stiftungsrat als Preisträgerin für die Kanadierin Margaret Atwood. Zu den Aufgaben des Referenten für den Friedenspreis, Martin Schult,
gehört es, die Preisverleihung durch einen Besuch vorzubereiten, wo auch immer die Preisträger beheimatet sind. Heinrich Riethmüller war so begeistert von Atwoods Wahl, dass er beschloss, Schult auf seiner Reise nach Toronto auf eigene Kosten zu begleiten.