Umstrittene Personalie

Klaus Ortner hat nie bei Libri angefangen

12. Mai 2021
Redaktion Börsenblatt

Klaus Ortner hat die geplante Tätigkeit als Einkaufsleiter für Libri offenbar nie aufgenommen. Der Vertrag sei noch vor Beginn der geplanten Beratertätigkeit gekündigt worden.

Das geht aus einer Mitteilung des Bundeskartellamts an die Anwältin Dr. Stephanie Pautke hervor, die den Börsenverein in Kartellrechtsfragen berät. In der Mitteilung vom 12. Mai, die Börsenblatt online vorliegt, heißt es, die Beschlussabteilung habe den konkreten aktuellen Sachverhalt ermittelt. Dabei habe sich bestätigt, dass Klaus Ortner bzw. die BVO Ortner GmbH die geplante Beratertätigkeit für Libri nie aufgenommen haben und der Vertrag noch vor Beginn der geplanten Beratertätigkeit gekündigt worden sei.

Update, 17.00: Libri bestätigt auf Anfrage von Börsenblatt online, dass Klaus Ortner nicht beim Unternehmen tätig ist. Weiter kommentieren möchte man die Sache nicht.

Hintergrund

Libri hatte am 26. Februar gemeldet, dass Klaus Ortner zum 1. April CPO (Chief Procurement Officer) bei Libri werden soll. Gleichzeitig wollte er weiterhin als Generalbevollmächtigter der Thalia Bücher GmbH tätig bleiben. Siehe Börsenblatt online:

Diese geplante Doppelfunktion hatte Kritik und Diskussionen ausgelöst. Anwältin und Kartellrechtsexpertin Dr. Stephanie Pautke sagte dazu am 3. März in einem Interview auf Börsenblatt online ("Neubewertung der Machtverhältnisse erforderlich"):

"Diese Personalie wirft in der Tat kartellrechtliche Fragen auf. Die Einkaufsmacht beider Unternehmen gegenüber Verlagen wird bei gemeinsamer oder gleichgeschalteter Verhandlung natürlich deutlich vergrößert."