Kurzumfrage der Druck- und Medienverbände

Papierknappheit: 72 Prozent der Branchenbetriebe mussten Aufträge ablehnen

2. März 2022
Redaktion Börsenblatt

In einer Kurzumfrage der Druck- und Medienverbände im Februar gaben vier Fünftel der Unternehmen an, von der Situation auf den Papiermärkten deutlich beeinträchtigt zu sein.

Auch 2022 sei die Branche massiv betroffen von einer bislang ungekannten Papierknappheit, unvorhersehbaren Preisentwicklungen, unverbindlichen Lieferterminen und langen Lieferfristen, teilt der Bundesverband Druck und Medien e. V. (bvdm) auf Basis einer Kurzumfrage im Februar mit.

  • 80 Prozent der Druck- und Medienunternehmen gaben in der Verbändeumfrage an, deutlich von der Situation auf den Papiermärkten beeinträchtigt zu sein,
  • 21 Prozent würden die aktuelle Lage sogar als existenzgefährdend bewerten.
  • 72 Prozent hätten aufgrund der aktuellen Situation auch 2022 Aufträge nicht annehmen können oder verloren
  • und 70 Prozent erwarten eine dauerhafte Umsatzreduzierung durch die Abwanderung von Printaufträgen in digitale Alternativen.

Kompensation durch Preissteigerungen

Die enormen Papierpreissteigerungen von zum Teil mehr als 50 Prozent im Jahr 2021 würden die Betriebe mit Verkaufspreissteigerungen gegenüber ihren Kunden zu kompensieren versuchen. Das gelinge rund 60 Prozent der Unternehmen bei mehr als der Hälfte ihrer Kunden – allerdings lediglich mit einer Kostendeckung von rund 60 Prozent. Bei ohnehin oft knappen Margen dürfte es vielen Betrieben schwerfallen, diese Lücke zu verkraften, so der bvdm.