Autor:innen im Exil Teil 3: Volha Hapyeva

Nomadenleben von Stipendium zu Stipendium, von Ort zu Ort

16. Juni 2023
Nils Kahlefendt

Wie leben Autor:innen in Deutschland, die aus ihrer Heimat fliehen mussten? Drei Begegnungen in Berlin. Teil 3: Volha Hapeyeva, die aus Belarus fliehen musste - und dorthin nicht zurückkehren kann. 

Zum ersten Mal bin ich Volha Hapeyeva 2022 auf einer rappelvollen Diskussion auf der buchmesse_popup im Werk 2 begegnet. Unter dem Motto »Nein zu Putins Krieg – Was kann Literatur leisten?« sind am Tag nach Putins Rede im Luzhniki-­Stadion, die nicht wenige als Auftakt zur Großen Säuberung interpretieren, Autorinnen und Autoren zusammengekommen. Zwischen Michail Schischkin aus Russland, der dem Kreml-Herrscher ein Ende unter Folter, wie Gaddafi, wünschte, und einem abgrundtief entsetzten Karl Schlögel aus Deutschland wirkte Hapeyeva wie paralysiert, sichtlich um Haltung ­bemüht. 

An diesem lichten Junitag am Berliner Savignyplatz kommt der in Minsk geborenen Lyrikerin, Autorin, Übersetzerin und promovierten Linguistin die Szene gespenstisch vor: »Damals lebte ich als Writers-in-Exile-Stipendiatin des PEN in München und begann mich gerade ein wenig besser zu fühlen. Und dann dieser Einbruch des Mittelalters ins 21. Jahrhundert! Es war unerträglich.« 

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