„Die Stimmung in Gütersloh ist nicht gut.“ Bei Elke Corsmeyer, Inhaberin der Buchhandlung Markus in Gütersloh, drehen sich viele Kundengespräche um die „Riesenschweinerei im Umgang mit Mensch und Tier“ bei Tönnies und Co. Viele ihrer Kunden würden auch persönlich Konsequenzen ziehen und interessierten sich jetzt zum Beispiel für Bücher zum Thema vegetarische und vegane Ernährung. Aufs Gemüt schlage den Güterslohern auch die Ausgrenzung und Stigmatisierung, die sie als Bewohner des neuen Corona-Hotspots erfahren.
Wirtschaftliche Einbußen befürchtet Corsmeyer für ihr Geschäft nicht, im Gegenteil, wegen der geplatzten Urlaubspläne und den bevorstehenden Ferien würden die Hamsterkäufe wieder losgehen: „Die Leute decken sich wieder mit Büchern ein, aber umwölkter und trauriger als beim ersten Lockdown.“ Überhaupt habe sich das Stadtbild nach dem jetzt verhängten "Lockdown light" nur wenig verändert: „Anders, als die Medien suggerieren, findet in den Straßen Leben statt“, so Corsmeyer. Von der „traurigen Parallelgesellschaft“ der Wanderarbeiter, die in den Schlachthöfen der Region arbeiten und die jetzt zu Tausenden an Corona erkrankt sind, würde man ohnehin wenig mitbekommen. Sie drücke allen die Daumen, die erkrankt sind.
Der "Lockdown light" in den Landkreisen Gütersloh und Warendorf soll noch bis zum 30. Juni aufrecht erhalten bleiben. Welche Einschränkungen bis dahin gelten lesen Sie hier für Warendorf und hier für den Kreis Gütersloh.