Viertes Corona-Tagebuch von Martin Schult

Be-to-be mit Kuh und Pilz

10. Juli 2020
Redaktion Börsenblatt

Martin Schult kümmert sich beim Börsenverein um den Friedenspreis, im anderen Leben ist er Autor. In seinem vierten Corona-Tagebuch für Börsenblatt online flieht er vor der Pandemie zum Pilzesammeln in die Steiermark - und erzählt von einer allerletzten Buchlektüre.

Ich kenne den Mann nicht. Aber er liest gerade meinen letzten Roman, wie mir ein Freund erzählt, der momentan in München weilt. Wie ich kommt der Mann aus Frankfurt, und es gefalle ihm sehr, dass ich Oeder Weg richtig geschrieben hätte.

Der Anruf meines Freundes erreicht mich, als ich gerade die wenigen Pfifferlinge – hier nennt man sie natürlich Eierschwammerln – putze, die ich heute nach stundenlanger Suche im Wald hinterm Bauernhof gefunden habe. Ich brumme als Antwort, denn mir tut der Rücken weh, ich habe Blasen an den Füßen und zudem weiß ich nicht, ob es mich freuen soll. Es ist noch keine Kunst, Oeder Weg richtig zu schreiben, man muss nur das Korrekturprogramm ignorieren, das partout öder Weg vorschlägt.

Hier auf dem Bauernhof, fünf Kilometer vom nächsten Dorf entfernt, schrumpft die Pandemie schon fast zu einer Anekdote zusammen.

Martin Schult

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