1:1 Mentoring für Nachwuchsautoren aus NRW

Ute Wegmann und Christoph Peters wählten ihre Schützlinge

3. September 2024
von Börsenblatt

Für die aktuelle, siebte Runde des 1 : 1 Mentoringprogramms für Nachwuchsautor:innen in NRW stellten sich Ute Wegmann und Christoph Peters als Mentor:innen zur Verfügung. Jetzt haben die beiden entschieden, wen sie bei einem literarischen Projekt ein Jahr lang begleiten werden.

Ute Wegmann (l.) und Una López-Caparrós Jungmann

Die Teilnahme an "1 : 1" wird seit 2018 alljährlich öffentlich ausgeschrieben: Bewerbungen sollen mit einem konkreten Schreibprojekt erfolgen. In der aktuellen Runde (7. Mentorat: 1. November 2024 – 31. Oktober 2025), für die bis zum Stichtag 60 Bewerbungen eingegangen waren, stehen die Mentor:innen Ute Wegmann und Christoph Peters zur Verfügung. Jetzt haben die beiden einer Mitteilung der Veranstalter zufolge gemeinsam mit den Literaturbüros Bonn und Düsseldorf zwei Autor:innen zur Förderung ausgewählt:

Ute Wegmann wählte die Bonnerin Una López-Caparrós Jungmann und ihr Schreibprojekt mit dem Arbeitstitel "Wind und Blätterlachen – das vermisst das Mädchen in der Stadt". Wegmann sagte in ihrer Auswahlbegründung: "Aufgewachsen inmitten der Natur, versucht ein Mädchen nach einem Unwetter und dem Verlust des Hauses zusammen mit der Mutter eine neue Heimat zu finden. Dabei helfen die Tante, eine neue Freundschaft, ein Garten und die Natur, die sie nach und nach zwischen Häusern und Straßen entdeckt.

Una López hat in einer lauten Zeit eine leise Geschichte geschrieben und fordert uns auf zum Hinhören und Hinschauen. Das Besondere aber ist López‘ Sprache und Form. In knappen Kapiteln, zuweilen an konkrete Poesie erinnernden Absätzen, findet sie einen poetischen, berührenden Ton, der die Geschichte einzigartig macht."

Christoph Peters (l.) und Justus Maria

Christoph Peters entschied sich für Justus Maria und sein Romanprojekt "K-Town" (AT). "Schon in den ersten Sätzen seines Romanauszugs 'K-town' steht Justus Maria ganz eigener Ton aus unterkühlter Verzweiflung und rücksichtsloser Ironie unverkennbar da. Genaue Weltwahrnehmung und schonungslose Selbstbeobachtung bilden die Basis für eine ebenso schillernd exzentrische wie tragikomisch wahnhafte Geschichte. Neben der existenziellen Dringlichkeit, wie sie die eigene Erfahrung als Erzählanlass möglich macht, steht bei Justus Maria immer auch ein ausgeprägtes Bewusstsein für literarische Formen und literaturhistorische Diskurse, so dass der Text sich nicht in der Beschreibung eigener Befindlichkeiten erschöpft, sondern von Anfang an eine hohe Komplexität entfaltet und auf vielfache Weise lesbar erscheint. Ich freue mich sehr, Justus Maria bei der weiteren Arbeit an seinem Buch unterstützen zu dürfen", so Peters zu seiner Entscheidung.

Die Wahl sei bei der Vielzahl und Unterschiedlichkeit der eingereichten Schreibprojekte in beiden Fällen nicht leichtgefallen. Wie schon in den letzten Jahren zeugte die Summe der Einsendungen von einer bemerkenswert vitalen Schreibszene in NRW. Ausschlaggebend für die Entscheidung sei schließlich die Frage gewesen, welches Schreibvorhaben Wegmann und Peters am produktivsten ein Jahr lang unterstützen könnten: So stützt sich die Auswahl neben der gewünschten literarischen Qualität auf definitiv subjektive Kriterien wie die persönliche Nähe zu Form und Stoff.

"1 : 1" ist ein gemeinsames Projekt des Literaturbüros NRW in Düsseldorf und des Literaturbüros NRW Süd im Literaturhaus Bonn, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

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