Literatur und ein Buchmesse-Menü - das von Tre Torri-Verleger Ralf Frenzel Konzept für den Frankfurter Hof während der Buchmesse scheint aufgegangen zu sein. Frenzel ist sicher: "Das Pop-up-Konzept wird weiter ausgebaut".
Der Autor und Sterne-Koch Max Strohe liest seine bisher unveröffentlichte Kurzgeschichte über Kochbücher und ihre Folgen.
„Wir haben es geschafft, mit dem Talk-Format wie einem Plausch am Kamin, spannenden Gästen aus Literatur und Kulinarik und einem erlesenen Publikum dem Frankfurter Hof eine neue Position im Rahmen der Buchmesse zu geben“, sagt Verleger Ralf Frenzel, der das Projekt „Steigenberger Buchsalon“ und das „Steigenberger Buchrestaurant“ initiiert hat. Der Buchsalon hat die Räumlichkeiten der ehemaligen Zigarren-Lounge Cigarrum eingenommen, die eigens zu diesem Zweck zur gemütlichen Insel für ca. 100 Gäste umgebaut wurde. Das Mobiliar und zahlreiche Dekorationsobjekte stammen aus den Kellern des Luxushotels und verweisen auf die reiche Vergangenheit verschiedener Epochen des Hauses Steigenberger.
Der Steigenberger Buchsalon bot ein kurzweiliges offenes Talk-Format, moderiert von Denis Scheck, Autor von „Schecks kulinarischem Kompass“ und Literaturkritiker. Gast des ersten Abends war der Gastronomiekritiker und F.A.Z.-Gourmetkolumnist Jürgen Dollase. Am zweiten Abend nahm der Sterne-Koch Max Strohe, Inhaber des Speiselokals „Tulus Lotrek“ in Berlin-Kreuzberg, den Sessel an der Seite von Denis Scheck ein. Der Koch und Gastronom kennt Absturz und Aufstieg gleichermaßen. Nach Schulabbruch und einer weniger inspirierenden Ausbildung zum Koch nahm er mit seiner Partnerin Ilona Scholl den mutigen Schritt in die Selbstständigkeit in Angriff. „Welcher Wahnsinn hat ihn dazu geritten?“, kommentiert Denis Scheck – denn ohne Kredit und mit Privatleben im Hinterzimmer biss sich Strohe durch die Anfangszeit. 2017 – zwei Jahre nach der Eröffnung – bekommt er seinen Michelin-Stern, 2022 veröffentlicht er sein erstes Buch, „Kochen am offenen Herzen“.
Unveröffentlichte Kurzgeschichte von Max Strohe
Eigens zum Steigenberger Buchsalon brachte Max Strohe, mit seinem Corona-Projekt „Kochen für Helden“ zum Träger des Bundesverdienstkreuzes erkoren, eine bisher unveröffentlichte Kurzgeschichte mit. So wurde aus der Talk-Bühne eine Pop-Up-Lesung.
Mit dem Donnerstag übernahm Republic, der gemeinsame Vermarkter der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Süddeutschen Zeitung, die Bühne für einen B2B-Talk. Das Thema: „Gerüchte von der Messe, Salman Rushdie in Frankfurt und der Deutsche Buchpreis“. Es diskutierten Julia Encke, Ressortleitung Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, Tobias Rüther, Literaturchef der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung sowie Marie Schmidt, Literaturredakteurin von der Süddeutschen Zeitung über die Buchmesse in diesem Jubiläumsjahr 2023.
Mit dem Thema „Was, wenn wir die Welt retten?“ stand am Messefreitag Kulinaristik und vor allem Nachhaltigkeit im Vordergrund des Steigenberger Buchsalon. Für ein ebenso furioses Finale sorgen dann neben Denis Scheck der ehemalige 2-Sterne-Gastronom, Publizist und Autor Vincent Moissonnier und der deutsche Bestseller-Autor Frank Schätzing („Der Schwarm“).
