Die iranische Schriftstellerin, Journalistin und Menschenrechtsaktivistin Narges Mohammadi wurde seit 2015 mehrfach verhaftet, verurteilt und im berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran festgehalten. Angeklagt ist sie wegen der Verbreitung von Propaganda gegen das System und angeblicher Aktionen gegen die nationale Sicherheit. So hatte sie unter anderem psychische Foltermethoden in iranischen Gefängnissen dokumentiert.
Im Oktober 2022 soll sie in der Haft zur Solidarität mit der Protestbewegung nach dem Tod von Mahsa Amini aufgerufen haben. Laut ihrer Familie drohen Narges Mohammadi bis zu zehn Jahre Haft, 150 Peitschenhiebe, eine Geldstrafe und weitere Verbote. Mit ihrem Mann, der nach 17 Jahren Haft ins Exil floh und mit den Kindern dort lebt, ist ihr kein Telefonat erlaubt. Mohammadi ist eine preisgekrönte Autorin, Ehrenmitglied der PEN-Zentren in Belgien, Dänemark, Schweden und Norwegen und zudem Vizepräsidentin und Sprecherin des Defenders of Human Rights Center.