Börsenverein und Literaturhäuser laden ein

Fünf Solidaritätsveranstaltungen für die Ukraine

10. März 2022
Redaktion Börsenblatt

Die Literaturhäuser laden aus aktuellem Anlass zu einer ganzen Reihe von Lesungen und Diskussionen ein, die sich mit der Ukraine und dem Krieg beschäftigen. Der Börsenverein diskutiert das Thema auf zwei Bühnen in Leipzig. Drei Termine gibt es auch als Stream.

Veranstaltungen des Börsenvereins in Leipzig

Lesung: Eine Brücke aus Papier –
Ein Abend für die ukrainische Literatur

Donnerstag, 17. März, 20 Uhr
Deutsches Literaturinstitut Leipzig (Wächterstraße 34)

Mit Tanja Maljartschuk, Anja Kampmann, Ulrike Almut Sandig und Halyna Petrosanyak. Moderation: Prof. Dr. Kerstin Preiwuß.

"Eine Brücke aus Papier" ist der Leitgedanke eines regelmäßigen Schriftstellertreffens, dem es darum geht, Beziehungen wiederherzustellen als Teil einer gesamteuropäischen Kulturgeschichte. Diesmal bildet sich die Brücke im Literaturinstitut in Leipzig. Die Gründe sind bekannt. Erfahrungen und Befürchtungen haben sich bewahrheitet.

Eine Veranstaltung des Deutschen Literaturinstitut Leipzig zusammen mit „Eine Brücke aus Papier – deutsch-ukrainisches Schriftstellertreffen“ und der IG Meinungsfreiheit des Börsenvereins. Weitere Informationen hier.

Der Eintritt ist frei, Anmeldung ist erforderlich an: dll@uni-leipzig.de.

 

Diskussion: Neuordnung Europas -
Was bedeutet das für Europas Kulturschaffende
und Intellektuelle?

Samstag, 19. März, 10.30 Uhr, digital und live vor Ort
Turmzimmer des Leipziger Felsenkellers (Karl-Heine-Str. 32)

Russlands Aggressionskrieg gegen die Ukraine hinterlässt Entsetzen und zahlreichen Protest. Wie aber kann die deutsche und europäische Kulturszene reagieren? Reichen Solidarität und Empathie? Inwieweit ist es Künstlern möglich, wirksam Stellung zu nehmen? Kann ein Boykott von Kultur sinnvoll sein, oder muss die Kunst frei von politischem Druck ausübbar sein?

Mit den Schriftstellerinnen Svetlana Lavochkina und Katerina Poladjan, dem Musiker Ivan Bezpalow, Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins, und Lena Falkenhagen, Bundesvorsitzende des VS.

Eine Veranstaltung des Lesefestivals „weiter:lesen 2022“, der IG Meinungsfreiheit im Börsenverein und des Verbands deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS).

Der Eintritt ist frei. Es wird um vorherige Anmeldung zur Veranstaltung gebeten unter: presse@weiterlesenleipzig.de. Livestream unter: www.weiterlesenleipzig.de

Veranstaltungen der Literaturhäuser

#StandWithUkraine: „Glauben Sie an unsere Tapferkeit“

Samstag, 12. März, 18 Uhr, digital und live vor Ort
Literaturhaus München

Ein Abend mit Oksana Sabuschko und Alexander Kratchovil

Oksana Sabuschko ist eine der bedeutendsten Autorinnen der Ukraine. 1996 erschien ihr Debüt "Feldstudien über ukrainischen Sex", mit dem sie berühmt wurde. Ihr 2009 in Kiew und im Jahr darauf in deutscher Übersetzung veröffentlichter Roman "Museum der vergessenen Geheimnisse" (Droschl Verlag; Übersetzung ins Deutsche: Alexander Kratochvil), führte die ukrainischen Bestsellerlisten an. In ihren Essays "Planet Wermut" (2012) und "Der lange Abschied von der Angst" (2018) nimmt sie Stellung zu Politik und Geschichte ihres Landes – klug, kritisch, pointiert. Die deutsche Lesung übernimmt an jenem Abend: Annette Paulmann (Münchner Kammerspiele).

Die Veranstaltung steht sowohl Saalpublikum als auch digitalem Publikum offen. Mehr dazu hier. https://www.literaturhaus-muenchen.de/veranstaltung/glauben-sie-an-unsere-tapferkeit/

 

Ukraine im Krieg

Montag, 14. März, 19 Uhr, digital und live vor Ort
Literaturhaus Stuttgart

Einordnen 19.00 – 19.45 Uhr

Zu Beginn sprechen der Historiker Karl Schlögel, der seit Jahrzehnten über Mittel- und Osteuropa schreibt, und der ehemalige Russlandkorrespondent des »SPIEGEL«, Christian Neef, der auf die Ukraine spezialisiert ist. Moderiert wird das Gespräch von Volker Weichsel, der als Redakteur bei der Zeitschrift »Osteuropa« arbeitet. Kurzlesungen aus Texten von: Serhij Zhadan und Tanja Maljartschuk

Schreiben 20.00 – 20.45 Uhr

Im Anschluss werden Tanja Maljartschuk, eine ukrainische Schriftstellerin, die seit einigen Jahren in Wien lebt, die belarussischen Autoren Viktor Martinowitsch, dessen Text »Revolution« in Belarus faktisch verboten wurde, und Sasha Filipenko, der zurzeit in der Schweiz lebt, mit Katharina Raabe sprechen, der Lektorin des Suhrkamp Verlags und Vermittlerin ukrainischer Literatur für den deutschsprachigen Raum. Die Moderation übernimmt Schamma Schahadat, Professorin für Slawistik an der Universität Tübingen. Kurzlesungen aus Texten von: Viktor Martinowitsch und Sasha Filipenko.

Handeln 21.00 – 21.45 Uhr

Zum Abschluss treten Oxana Matiychuk, die Leiterin der Ukrainisch-Deutschen Kulturgesellschaft Czernowitz, die gegenwärtig ein Tagebuch aus ihrer Stadt für die Süddeutsche Zeitung schreibt, und Kateryna Stetsevych, Referentin für Mittel- und Osteuropa der Bundeszentrale für politische Bildung, in Dialog mit Gitte Zschoch, der Generalsekretärin des ifa, und Kateryna Mishchenko, Verlegerin und Publizistin aus Kiew. Das Gespräch leitet Claudia Dathe, die als Literaturübersetzerin aus dem Ukrainischen arbeitet. Kurzlesungen aus Texten von: Valzhyna Mort und Katja Petrowskaja

Eintritt frei. Kostenlose Saalticket in der Buchhandlung & Büchergilde im Literaturhaus Stuttgart oder unter www.literaturhaus-stuttgart.de.

Livestream auf www.literaturhaus-stuttgart.de, und https://vimeo.com/683720956

 

Solidarität mit den Ukrainer:innen:
Gespräch und Filmvorführung

Dienstag, 15. März, 19 Uhr
Literaturhaus Basel, zusammen mit dem Stadtkino Basel

Gespräch zwischen Frithjof Benjamin Schenk, Professor für Osteuropäische Geschichte, und den beiden Schriftsteller*innen Mikhail Shiskin und Katja Petrowskaja (zugeschaltet). Moderation: Anna Hodel, Vertretung der Professur Slavistik der Universität Basel.

Im Anschluss wird der Film »Maidan« (2014) des weissrussisch-ukrainischen Filmemachers Sergei Loznitsa gezeigt - über den friedlichen zivilen Aufstand auf dem Maidan-Platz in Kiew in der Zeit vom 21. November 2013 bis zum 20. Februar 2014. Loznitsa beobachtet aus einer zurückhaltenden Distanz: die Proteste, ihre Niederschlagung, die Trauer um Gefallene, eine erwachende Nation. Es geht nicht um einzelne Held:innen, sondern genau um die Bevölkerung, die heute einem brutalen Krieg ausgesetzt ist

Das Eintrittsgeld von je 15 Schweizer Franken fließt komplett an die humanitäre Hilfe in der Ukraine.