Aber wie kommen Buchevents eigentlich zustande? Bisher so: Durch Kreativität der Zahlreichen. Durch gewollte Artenvielfalt. Durch Eigeninitiative der Marktteilnehmer, die sich in bewährten Event-Strukturen entfalten kann.
Buchereignisse, das gilt für die Lesung im Indie-Laden genauso wie für die größte Buchmesse der Welt, darf man sich nicht vorstellen als Branchenlösung, die jemand zusammenschraubt, (virtuell) hinstellt und dann zur Aneignung freigibt. Events und Hoffnungsimpulse, von denen dieser Tage die Rede ist, resultieren immer aus dem Mitwirken, Mithoffen, Mitriskieren. Das war noch nie anders, gilt aber aktuell in verschärfter Variante. Corona ist das Ende von so manchem Gewohnten, jedenfalls auch das Ende einer Versicherungsmentalität, der das Risiko am liebsten ein Risiko der anderen bleibt.
In diesen Sommerwochen trudeln, wie jedes Jahr, in den immer noch an Kultur interessierten Redaktionen die Nachrichten der Verlage ein, welche der eigenen Autor*innen im Oktober am Start sein werden. Es gibt diese Mitteilungen derzeit in zwei sprachlichen Ausführungen. Die eine: „Unsere Autorinnen und Autoren auf der Frankfurter Buchmesse 2020.“ Die andere, leider häufigere: „Unsere Autorinnen und Autoren zur Frankfurter Buchmesse 2020.“ A difference which makes a difference, würde der Informationstheoretiker Gregory Bateson das schöne Spiel mit den Präpositionen kommentiert haben. In der Tat, zwischen „auf der“ und „zur“ liegt gerade eine ganze Welt.