Auch wenn wiederholt beteuert wird, als Verlag wolle man keineswegs KI einsetzen, schließlich wisse man, wie gut und kreativ die eigenen Autor:innen und Illustrator:innen, die eigene Marketingabteilung und das Lektorat arbeiteten und bestimmt KI überlegen seien: Ausschließen wollen die Mitarbeiter der internationalen Verlage aber keineswegs, dass andere Verlage KI irgendwann einsetzen würden. Oder bereits einsetzen. Und dass es keinerlei Kriterien gebe, mit denen man merken würde, wenn KI im Zyklus des Buchproduktionsprozesses im Einsatz sei.
Was auffällt: Verleger im europäischen und amerikanischen Raum wähnen einen realen Einsatz von KI noch in einer mittelfristigen Ferne, wollen analysieren, wollen sich damit befassen und vor allem die Grauzone der jeweiligen Urheberrechte näher beleuchten, um entsprechende Gesetzesinitiativen zu lancieren.
Verlagsmitarbeiter:innen aus dem asiatischen Raum stellen nüchterner fest, dass die KI in unterschiedlichsten Bereichen längst präsent sei und es nicht eine Frage von vielen Monaten, sondern eher überschaubaren Wochen sei, bis Jugendbuchverlage weltweit gezielt mit KI experimentierten. Schon jetzt kann KI Sätze in Bilder umwandeln: Autor:innen denken in Südkorea zum Beispiel darüber nach, ihre eigenen Geschichten so illustrieren zu lassen, Verlage tun dies ebenso. Und bei Amazon sind bereits mehr als 200 Bücher gelistet, bei denen ChatGPT als Autor oder Mitautor genannt ist, darunter auch Kinderbücher.