Deutscher Verlagspreis: Interview mit Hinrich Schmidt-Henkel

"In der Jury wird tatsächlich jedes einzelne Votum diskutiert"

3. August 2023
Sabine van Endert

Der Deutsche Verlagspreis, seit 2019 vergeben, steht von Beginn an in der Kritik. Der Juryvorsitzende Hinrich Schmidt-Henkel über Vergaberichtlinien, Auswahlprozesse – und Probleme, die der Preis nicht lösen kann. 

Hinrich Schmidt-Henkel

Ein Philosoph, ein Buchhändler, eine Gestaltungsexpertin, eine Verlegerin, eine Journalistin, der Leiter einer Kunststiftung und Sie als Übersetzer – die Jury ist sehr vielfältig besetzt. Wer stellt sie zusammen? Worauf wird bei der Zusammensetzung geachtet? Wie lange bleiben die Jury-Mitglieder im Amt?

Die Jury wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, BKM, ausgewählt und für drei Jahre berufen. In den Jahren, in denen ich teilgenommen habe – 2019, 2022 und 2023 –, war die Jury jeweils sehr unterschiedlich zusammengesetzt, was ich ebenso gut finde wie die breite Expertise, die dadurch zustande kommt.

Die Jury hat auf die Auswahl ihrer Mitglieder keinen Einfluss, die BKM keinen auf die Entscheidungen der Jury. Allerdings findet die Jury­arbeit im Beisein von Vertreterinnen der BKM statt. In den Hinweisen zur Tätigkeit der Jury steht unter anderem, dass in Fällen von Befangenheit das jeweilige Jurymitglied an Diskussion und eventueller Abstimmung nicht teilnimmt. Darauf habe ich auch als Juryvorsitzender geachtet und mich selbst mehrfach der Stimme enthalten. 
 

In diesem Jahr haben sich 358 Verlage beworben. Wie sollte die Bewerbung aussehen? Haben Sie Tipps, mit welchen Unterlagen Verlage Ihre Chancen erhöhen können?

Die Bewerbungen sind durchweg sehr professionell gemacht. Das ist durchaus aufwendig. Tipps für den Erfolg sind, wenn man so will, in den Ausschreibungskriterien zu finden. Die sind sehr vielfältig und in der Juryarbeit alle miteinander abzuwägen.

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