Leseförderung

"Kinder würden im ­Unterricht gern mehr Comics lesen"

23. Mai 2024
Guido Heyn

Comics in der Leseförderung: Das ist ein Schwerpunktthema beim Grafischen Salon am 23. Mai in Berlin. Nina ­Severin und Brigitte Schulte bieten einen Workshop dazu an – und analysieren im Gespräch die Stärken der Bildgeschichten.

Warum sind aus Ihrer Sicht gerade Kindercomics zur Leseförderung geeignet?

Nina Severin: Insgesamt gilt, dass Comics eine stark motivierende Komponente haben, die nicht nur Kinder zum Lesen anregt. Die Kombination aus Bild und Schrift kann den Prozess, den Inhalt einer Geschichte zu verstehen, unterstützen. So kann sich Textverständnis auch über die Illustration und den dargestellten Kontext erschließen, was Comics auch für den Spracherwerb interessant macht. Für die schulische Leseförderung ist das Lesekompetenz­modell von Prof. Cornelia Rosenbrock und Daniel Nix wichtig, in dem kognitive, motivationale und soziale Aspekte eine Rolle spielen. Comics regen die Kognition vielfältig durch die Bild-Schrift-Kombina­tion an: auf motivationaler Ebene durch die ansprechende Darbietungsform und auf sozialer Ebene, weil sich Kinder über ihre Lieblingscomics austauschen gegenseitig begeistern. Deshalb sind Comics nicht nur ein in der Freizeit präferiertes Literatur­genre junger Menschen in der fünften Klasse, sondern werden von Schüler:innen auch als Genre für den Unterricht bevorzugt. 
 

Nina Severin

Nina Severin

Comics haben eine stark motivierende Komponente, die nicht nur Kinder zum Lesen anregt. Die Kombination aus Bild und Schrift kann den Prozess, den Inhalt einer Geschichte zu verstehen, unterstützen

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