Kinder nicht im Stich lassen
Der Bund will die Förderung von Sprachkitas auslaufen lassen. Keine ernst zu nehmende Option, meint Susanne Lux: Die Pandemie habe die Sprachdefizite bei Kindern weiter verschärft.
Der Bund will die Förderung von Sprachkitas auslaufen lassen. Keine ernst zu nehmende Option, meint Susanne Lux: Die Pandemie habe die Sprachdefizite bei Kindern weiter verschärft.
Die Sprachförderung der Kinder gehört zu den wichtigsten Aufgaben eines Kindergartens, denn die sprachlichen Fähigkeiten eines Kindes wirken sich maßgeblich auf dessen Zukunft in unserer Gesellschaft aus. Sprachliche Bildung versetzt Kinder nicht nur in die Lage, ihre Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken. Kinder machen sich die Welt zu eigen, indem sie sich ihre Umgebung durch sprachliche Benennung im wahrsten Sinne begreiflich machen. Die Grundlagen der Intelligenzentwicklung sind Handeln, Begreifen, Denken und eben Sprechen. Dazu ist die sichere Beherrschung der Sprache eine wichtige Voraussetzung für die Schulfähigkeit. Sie ist maßgeblich mitverantwortlich für schulischen und beruflichen Erfolg und gesellschaftliche Integration. Die Rolle der Förderung des Spracherwerbs der Kinder ist damit eine eminent wichtige.
»Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist« – unter diesem Titel finanzierte der Bund seit sechs Jahren zusätzliches Personal für Sprachförderung an Kitas. Gefördert wurden vor allem Einrichtungen mit vielen Kindern mit Sprachförderbedarf. Etwa jede achte der bundesweit fast 60 000 Einrichtungen ist zurzeit eine Sprachkita und profitiert damit von derzeit etwa 8 000 halben Stellen für Sprachbildung. Dieses wichtige Programm soll nun nach dem Willen des Familienministeriums zum Ende des Jahres eingestellt werden; die finanzielle Last soll in Zukunft an die Länder abgegeben werden.
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