Hunter Bidens Sucht
Joe Biden ist nicht nur der Berufspolitiker und mächtigste Mann der USA, er ist auch ein engagierter Vater. Sohn Hunters nun auf Deutsch angekündigtes Memoir "Beautiful Things" fügt dem Familienbild einen wichtigen Aspekt hinzu.
Joe Biden ist nicht nur der Berufspolitiker und mächtigste Mann der USA, er ist auch ein engagierter Vater. Sohn Hunters nun auf Deutsch angekündigtes Memoir "Beautiful Things" fügt dem Familienbild einen wichtigen Aspekt hinzu.
Nachdem Bücher über Donald Trump und seine Familie lange Zeit die mediale Öffentlichkeit dominiert haben, tritt jetzt die Biden Family in den Fokus. Noch vor der US-Präsidentschaftswahl erschien Ende Oktober bei Suhrkamp das Porträt "Joe Biden", geschrieben von dem "New-Yorker"-Autor Evan Osnos (263 S., 18,95 €; Ü: Ulrike Bischoff, Stephan Gebauer). Der Journalist, der den demokratischen Präsidentschaftskandidaten über Jahre publizistisch begleitet hat, schildert Biden darin als Mann der Schicksalsschläge (seine erste Frau und seine Tochter kamen wenige Wochen vor seiner Vereidigung als Senator bei einem Verkehrsunfall ums Leben) und zugleich als Persönlichkeit, die aus diesen Erfahrungen eine besondere innere Stärke entwickelt hat – eine Eigenschaft, die ihm in seinem neuen Amt zugute kommt.
Über die familiäre und emotionale Seite sagt auch Joe Bidens eigenes, sehr persönliches Buch viel aus: "Versprich es mir. Über Hoffnung am Rande des Abgrunds" schildert den Kampf seines Sohns Beau (aus zweiter Ehe) gegen einen Hirntumor, dessen Folgen er schließlich erliegt (C.H. Beck, 250 S., 22 €; Ü: Henning Dedekind, Friedrich Pflüger).
Doch nicht nur Beau war Joe Bidens Sorgenkind. Auch sein Sohn Hunter (aus der ersten Ehe) hat Krisen durchlitten, verfiel Drogen und Alkohol, und musste miterleben, wie sein geliebter Bruder Beau viel zu früh starb. Hoffmann und Campe hat jetzt für den 13. April Hunter Bidens Memoir "Beautiful Things. Meine wahre Geschichte" (304 S., 22 €; Ü: Bernhard Robben, Kirsten Riesselmann) angekündigt – ein Dokument seiner Sucht, eine Liebeserklärung an seinen verstorbenen Bruder und zugleich eine Botschaft der Hoffnung.
"Hunter Bidens schonungsloser und radikal ehrlicher Bericht über seine Drogensucht ist ein beeindruckendes Dokument dessen, dass wir alle nur Menschen sind, egal, aus welcher Familie wir kommen", meint Tim Jung, Verleger von Hoffmann und Campe. "Zugleich ist sein Buch ein Signal aus einem anderen Amerika, in dem das Eingeständnis eigener Schwächen kein Scheitern, sondern eine Stärke sein kann."