Non-Books im Buchhandel

"Geschlossenen Nachbarläden sollte man im Moment keine Konkurrenz machen"

12. März 2021
Sabine van Endert

Die Buchhandlungen sind wieder offen, der übrige Einzelhandel ist auf sinkende Inzidenzen angewiesen. Wie nun aktuell mit Non-Books umgehen? Ratschläge von der Non-Book-Expertin Angelika Niestrath. 

Würden Sie dem Buchhandel generell empfehlen, sein Non-Book-Sortiment in der aktuellen Situation auszubauen? 
Viele in der Branche haben es gerade eben noch als sehr ungerecht empfunden und auch öffentlich beklagt, dass Drogerie- und Supermärkte aktiv Bücher anboten, während der Buchhandel geschlossen bleiben musste. Wenn jetzt Buchhandlungen ihr neues Privileg für gezielte Sortiments­erweiterungen nutzen würden, wäre das ein bisschen dasselbe, oder? Offensives Vordringen in weiterhin geschlossene Bereiche wie Schreib- oder Spielwaren würde ich deshalb eher nicht empfehlen, auch wenn es kurzfristig verlockend erscheinen mag.

Welche Strategie schlagen Sie den Buchhandlungen vor, die schon große Non-Book-Bereiche haben? 
Groß oder klein, wenn Non-Books schon immer ein fester Bestandteil des Sortiments waren, gibt es keinen Grund, darauf jetzt zu verzichten. Es wäre auch nicht im Sinne der Kunden, diese Produkte aus Solidarität mit anderen Branchen im Lager zu verstecken – wir sehnen uns ja alle danach. Wenn allerdings einer jetzt plötzlich die gesamte Osterkollektion von, sagen wir, Räder präsentiert, obwohl diese Marke sonst immer im Geschenkeladen nebenan verkauft wurde – dann siehe oben. 

Geschlossenen Nachbarläden sollte man im Moment keine Konkurrenz machen.

Angelika Niestrath

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