Der 29-jährige Ernest Moret war auf dem Weg zur London Book Fair, als ihn die Polizei am Eurostar-Bahnhof St. Pancras in Empfang nahm und festsetzte. Wie unter anderen "taz" und "FAZ" berichten, hätten die Antiterror-Beamten die Festnahme mit möglichen Plänen für eine Terrortat oder wegen des Besitzes von Terror-Material begründet. Gesetzliche Grundlage für das Einschreiten ist der britische "Terrorism Act 2000", der es der Polizei auch gestattete, den Verleger sieben Stunden (so die "taz") lang zu befragen. Als einziger "Tatvorwurf" scheint hängen geblieben zu sein, dass Moret, der sich dem linken politischen Spektrum zurechnet, an einer Demonstration gegen die Rentenreform in Frankreich teilgenommen hat.
Inzwischen ist Moret wieder auf freiem Fuß, ausgestanden ist der Fall damit jedoch nicht: Denn Moret habe sich während der Verhörs hartnäckig geweigert, die Passwörter seines Handys und seines Computers preiszugeben. Dies könne ihm nun zur Last gelegt werden. Womöglich haben hier auch französische und britische Polizei im Doppel gespielt. Auf der Hinfahrt war Moret bereits von den Franzosen aufgehalten worden. Es wird nun darüber spekuliert, ob die französische Polizei britische Amtshilfe angefordert hatte, um an die ersehnten Passwörter zu kommen.