Comics und Manga als Umsatztreiber

In Frankreich boomt das Buch

6. Januar 2022
Redaktion Börsenblatt

Für Frankreichs Buchhändler war 2021 ein Rekordjahr: Der Umsatz mit Büchern stieg gegenüber dem Vorjahr um 19 Prozent – auch, weil wesentlich mehr als vor Corona gelesen wurde. Besonders hoch in der Gunst des Lesepublikums standen Comics und Manga.

Wie unter anderem der Sender Franceinfo meldet, habe sich vor allem der von der Regierung an unter 18-Jährige ausgegebene Kulturpass im Wert von 350 Euro positiv auf das Geschäft ausgewirkt. Fast 80 Prozent der Ausgaben entfielen auf den Kauf von Manga, so Franceinfo. Profitiert haben vor allem unabhängige Buchhandlungen davon, weniger die Filialisten. Insgesamt seien 2021 rund 480 Millionen Buchexemplare verkauft worden.

Spektakuläre Verkaufserfolge gab es aber auch bei den klassischen "Bandes desinées": Vom jüngsten "Asterix"-Album seien 1,2 Millionen Exemplare verkauft worden, so der Sender.

Als wesentlichen Grund für das gestiegene Interesse an Büchern sehen Beobachter das durch die Corona-Beschränkungen veränderte Freizeitverhalten. Jean-Yves Mallier, Experte für Verlagsgeschichte, sagte Franceinfo: "Das ist ein Phänomen, das man mit dem vergleichen kann, was sich während des Zweiten Weltkriegs entwickelt hat, als die Franzosen sich den Bibliotheken zuwandten, um Bücher zu entleihen."

Die Marktbelebung dürfte sich 2022 fortsetzen: Allein im Januar sind 545 neue Bücher erschienen, ein neuer Rekord nach 2014.