Berliner Team wird aufgelöst

Fischer TOR wird organisatorisch verkleinert

10. Februar 2021
Michael Roesler-Graichen

Fischer TOR, das Science-Fiction- und Fantasy-Programm der S. Fischer Verlage mit Sitz in Berlin, wird organisatorisch verschlankt. Das vierköpfige Team wird aufgelöst, Andy Hahnemann führt die Programmarbeit weiter. Alle übrigen Funktionen werden von Frankfurt übernommen.

Hintergrund ist, dass der wirtschaftliche Rahmen für das 2015 gegründete Imprint Fischer TOR mit eigenem Team in Berlin offensichtlich zu groß gesteckt war. Die Qualität der Programmarbeit geriet so im Laufe der Zeit immer mehr unter ökonomischen Druck. Die Verlagsspitze entschied daher, die Organisation nach Frankfurt zu verlagern und das vierköpfige Team in Berlin aufzulösen.

Diese Einschätzung bestätigt Unternehmenssprecher Martin Spieles: "Das Science-Fiction- und Fantasy-Programm ist erfolgreich, aber letztlich hat sich gezeigt, dass TOR mit eigenem Team und Standort nicht wirtschaftlich arbeiten konnte." Ab April werde der langjährige Lektor Andy Hahnemann, bisher Mitglied des Teams, das Programm von Berlin aus weiterführen. Alle anderen Aufgaben, auch die Betreuung der TOR-Website, würden in Frankfurt wahrgenommen, so Spieles.

Alle übrigen Aktivitäten der S. Fischer Verlage und der S. Fischer Stiftung in Berlin sind von den Maßnahmen bei Fischer TOR nicht berührt.

Die Entscheidung, Fischer TOR mit Ausnahme der Programmarbeit wieder von Frankfurt aus zu führen, wirft auch ein Licht auf den Standort Berlin. Die Zusammenarbeit mit Kreativen scheint weniger auf den Hauptstadtfaktor angewiesen zu sein, als man das vor einigen Jahren noch vermutet hat. Der Berlin-Hype hat nicht nur in diesem Fall seine Höhepunkt überschritten.