Eingetrübte Verbraucherstimmung
Das HDE-Konsumbarometer sinkt den vierten Monat in Folge. Und: Der Befragungszeitraum endete vor dem russischen Angriff auf die Ukraine. Dessen Auswirkungen auf die Verbraucherstmmung sei noch nicht abzuschätzen.
Das HDE-Konsumbarometer sinkt den vierten Monat in Folge. Und: Der Befragungszeitraum endete vor dem russischen Angriff auf die Ukraine. Dessen Auswirkungen auf die Verbraucherstmmung sei noch nicht abzuschätzen.
Das teilt der Handelsverband Deutschland (HDE) mit. Das HDE-Konsumbarometer sinke – wenn auch nur geringfügig – den vierten Monat in Folge. Der Verband rechnet daher in den kommenden drei Monaten nicht mit einem Aufschwung beim rivaten Konsum. Mit Blick auf die wegen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs dynamische Situation könne sich die weitere Entwicklung des Stimmungsbildes jedoch schnell verändern.
Die Anschaffungsneigung, die im vergangenen Monat ihren Allzeit-Tiefststand erreicht habe, steige wieder an. Erstmals seit drei Monaten wachse die Bereitschaft, Geld auszugeben etwas. Die Anschaffungsneigung befinde sich nach ihrem starken Einbruch im Vormonat allerdings weiterhin auf niedrigem Niveau.
Selbst bei nachlassendem Infektionsgeschehen und bei Aufhebung pandemiebedingter Einschränkungen im Handel seien daher nur mäßige Impulse bei der Planung von Anschaffungen zu erwarten.
Obwohl Lockerungen der Corona-Maßnahmen bevorstehen und sich der Arbeitsmarkt als stabil erweist, würden sich die Konjunkturerwartungen der Verbraucherinnen und Verbraucher verschlechtern. Auch ihre Einkommenserwartungen gehen leicht zurück. Gleichzeitig rechnen die Befragten unter dem Eindruck der hohen Inflationsrate mit zunehmenden Preissteigerungen. Diese Faktoren drücken auf die Verbraucherstimmung und tragen zu einer voraussichtlich verhaltenen Entwicklung des privaten Konsums in den nächsten Monaten bei, so der HDE.
In den vergangenen zwei Jahren habe insbesondere der Verlauf der Pandemie die Entwicklung der Verbraucherstimmung beeinflusst. Wie Verbraucherinnen und Verbraucher auf geplante Ausgaben, das eigene Einkommen und das gesamtwirtschaftliche Geschehen blickten, war in dieser Zeit vor allem von Infektionszahlen und den geltenden Corona-Maßnahmen abhängig.
In den nächsten Wochen und Monaten werde die Verbraucherstimmung zudem unter dem Eindruck des Krieges in der Ukraine stehen. Da der Befragungszeitraum für das aktuelle HDE-Konsumbarometer am 20. Februar endete, sind in den Antworten der Befragten bislang weder die Auswirkungen des Krieges noch die Effekte der schrittweisen Aufhebung der verschärften Corona-Maßnahmen berücksichtigt. Es sei zu erwarten, dass beide Faktoren das Stimmungsbild in nächster Zeit maßgeblich prägen werden. Wie sich die Verbraucherstimmung und das Konsumverhalten vor diesem Hintergrund entwickeln werden, sei noch nicht abzuschätzen.
Das HDE-Konsumbarometer erscheint monatlich und basiert auf einer Umfrage unter 1.600 Personen zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und anderen konsumrelevanten Faktoren. Es bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten.
Weitere Informationen unter: www.einzelhandel.de/konsumbarometer