Bibliotheksdienstleister

EBSCO testet generative Künstliche Intelligenz

28. September 2023
Redaktion Börsenblatt

EBSCO Information Services, ein Anbieter von Online-Rechercheinhalten und Suchtechnologien, prüft die Möglichkeiten für die Nutzung von generativer künstlicher Intelligenz (KI).

EBSCO Information Services (EBSCO) will der Mitteilung zufolge vor dem Hintergrund des transformativen Potenzials generativer KI im Bereich des Bibliothekswesens und der wissenschaftlichen Recherche proaktive Schritte zur Integration von KI in seine Produkte unternehmen. In bestimmten Umgebungen werden KI-Pilotprojekte mit dem Ziel durchgeführt, die Effektivität der Recherche zu steigern. Damit möchte EBSCO einen neuen Standard für die Informationsbeschaffung entwickeln und das Verständnis für Studierende, Lehrkräfte und Forschende steigern.

EBSCOs KI-Pilotprojekte werden in die Nutzeroberfläche integriert und umfassen die Suche in natürlicher Sprache, eine verbesserte Auswertung von Suchergebnissen durch Zusammenfassungen und wichtige Erkenntnisse, eine dialogorientierte Interaktivität mit Quelldokumenten – auch in mehreren Sprachen – sowie Benachrichtigungen zu Suchanfragen und Inhaltsempfehlungen. Diese Informationen werden eindeutig als KI-generiert gekennzeichnet. Administrator:innen von Bibliotheken haben die Möglichkeit, die Funktionalität jederzeit aus dem Profil der Bibliothek zu entfernen.

EBSCO setzt künstliche Intelligenz bereits seit einigen Jahren operativ ein und weitet diese Nutzung aus, um Metadaten zu optimieren, Inhalte zu kategorisieren und Beziehungen zwischen verknüpften Daten herzustellen. Auch wenn der Einsatz generativer KI sehr vielversprechend sei, müsse man ebenfalls bedenken, dass sie anfällig für Fehlinformationen und sachliche Ungenauigkeiten ist. EBSCO habe es sich zur Aufgabe gemacht, Nutzer:innen mit zuverlässigen, vertrauenswürdigen Informationen zu versorgen, und verfolgt daher einen sorgfältigen und qualitätsorientierten Ansatz. Ziel sei es, die Fähigkeiten der KI im Rahmen der Bereitstellung sorgfältig kuratierter Inhalte einzubetten. Dies trage nicht nur dazu bei, die Verbreitung von Fehlinformationen zu verhindern, sondern stelle auch sicher, dass die KI-Technologie den Nutzer:innen ausschließlich relevante und präzise wissenschaftliche Inhalte liefert. Die Pilotprojekte würden sich darauf konzentrieren, die kostengünstigsten und hilfreichsten Optionen für Bibliotheken zu identifizieren.

Zwar seien die Möglichkeiten der KI in der Online-Recherche zahlreich, das Unternehmen müsse jedoch die Rechte der Autor:innen und Verlage schützen, indem es sich auf lizenzierte und proprietäre, hochwertige Metadaten (und Volltexte), eine herausragende Relevanzgewichtung und Thesauri-Mapping stützt.

EBSCO Information Services (EBSCO) ist ein führender Anbieter für die Bereitstellung von Online-Rechercheinhalten und Suchtechnologien für wissenschaftliche, schulische und öffentliche Bibliotheken, Gesundheitseinrichtungen und medizinische Institutionen sowie Unternehmen und staatliche Institutionen auf der ganzen Welt.