Weltbild D2C Group mit Umsatzplus

Die Milliarde im Blick

10. November 2021
Christina Schulte

Die Weltbild D2C Group ist gut durch die Pandemie gekommen – und wandelt sich vom Filialisten zum Spezialisten für E-Commerce. Zahlen und Hintergründe aus Augsburg.  

Während viele Unternehmen noch mit den Corona-Folgen kämpfen, scheint die Welt von Weltbild in Ordnung zu sein. Laut CEO Christian Sailer geht sein Unternehmen gestärkt aus der Pandemie hervor und vermeldet für die Weltbild D2C Group für das Jahr 2020 einen Umsatz von 500 Millionen Euro sowie ein positives Ergebnis – ohne jedoch weitere Details zu nennen. Als Vorteil in der Corona-Krise sieht Sailer, dass Weltbild bereits vor der Pandemie einen Online-Anteil von mehr als 80 Prozent hatte, der mittlerweile auf 90 Prozent ausgebaut werden konnte. »Corona hat unser Wachstum im Netz nochmals deutlich beschleunigt«, bilanziert Sailer.

Trotz der hohen Onlinequote sei das Filialnetz weiter wichtig – 70 Läden in Deutschland, Österreich und in der Schweiz zählen noch zum Portfolio. Sie dienten als Gesicht hin zu den Kunden und fungierten als »Showroom«. Dennoch wurden, wie berichtet, mehr als zehn Geschäfte an Thalia verkauft. Bücher bleiben für Weltbild ein essenzielles Gut: »Unser Buchumsatz liegt bei knapp 50 Prozent, in den Filialen ist der Anteil deutlich höher«, rechnet Sailer vor. Man sei im Buchbereich 2020 zweistellig gewachsen, der Trend halte auch in diesem Jahr an. »Bei der Neukundengewinnung ist das Buch einer der wichtigsten Treiber.« Im Schnitt würden die Kunden pro Einkauf zwei bis drei Artikel erwerben: »Ein Buch ist fast immer dabei.« Weil Weltbild seinen Kunden etwas »Uniques« bieten wolle, steige die Zahl der hauseigenen Buchproduktio­nen vor allem bei Kinderbüchern sowie Ratgebern zu Gesundheit oder Garten. »Wir kennen unsere Kunden und wissen, wonach sie suchen. Auf diesem Weg nähern wir uns neuen Produkten, neuen Zielgruppen und der Erschließung neuer Märkte.« Die »Herstellerkompetenz« auch in anderen Segmenten solle dabei helfen, sich von den Wettbewerbern zu differenzieren, betont Sailer.

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