Interview mit dem Sprecher des Insolvenzverwalters von Weltbild

"Die große Frage, wo Weltbild positioniert ist"

15. August 2024
von Christina Schulte

Für die Weltbild GmbH & Co. KG, die unter anderem das Filialgeschäft und den Online-Shop umfasst, hat sich kein Käufer gefunden. Im Interview erläutert Patrick Hacker, Sprecher des Insolvenzverwalters Christian Plail, die Hintergründe.

Patrick Hacker, Sprecher des Insolvenzverwalters Christian Plail

Sie haben zahlreiche Gespräche mit potenzielle Investoren geführt. Wer hat sich für das Unternehmen interessiert?

Das war sehr unterschiedlich gelagert. Am Ende gab es niemanden, der das Risiko eingehen wollte, eine Betriebsübernahme in Gänze oder auch in reduzierter Form zu wagen.

Woran ist eine Übernahme gescheitert?

Ein Käufer hätte die Bereitschaft zu extrem hohen Investitionen und Transformationskosten mitbringen müssen. Ein gutes Beispiel ist die IT-Infrastruktur. Die IT ist noch auf die alte Weltbild-Größe ausgelegt, da fallen horrende Kosten an. Die Systeme sind für das Unternehmen Weltbild, wie es heute ist, vollkommen „over-engeniered“ und müssten von links auf rechts gedreht werden. Dann ist die große Frage, wo Weltbild positioniert ist, welche Marktberechtigung das Unternehmen hat. Ist Weltbild noch ein Buchhändler – und wenn es das solitär nicht ist, was ist es dann? Auch das Marketing- und Vertriebskonzept müsste neu aufgesetzt werden.

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