Das digitale Angebot von Brockhaus richtete sich zunächst an Schulen, Bibliotheken, Institutionen und Unternehmen, inzwischen aber auch an Privatpersonen. Wie ist die Resonanz auf dieses B2C-Angebot?
Littschwager: Privatkunden bieten wir seit 2019 Abonnements. Man muss aber dazu sagen, dass das reine B-to-C-Geschäft bislang ein Nischenmarkt ist. Die Zahl der Abonnenten steigt stetig, aber ist nicht mit der Zahl der früheren Printkäufer zu vergleichen. Hinzu kommen Eltern, die Lernhilfepakete auf unserer Plattform abonnieren. Die meisten Privatpersonen erreichen wir über unsere institutionellen Angebote in Bibliotheken: Mehr als zwei Millionen Menschen haben Zugriff auf Brockhaus-Produkte über Büchereien, die einen Vertrag mit uns abgeschlossen haben. Hinzu kommen Schülerinnen und Schüler, die unser Angebot auf den Bildungsservern der Länder nutzen können, mit denen wir Landeslizenzen abgeschlossen haben. Derzeit sind das Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern.
Der Name "Brockhaus" stand und steht als Synonym für geprüftes, kuratiertes Wissen. Wird diese Qualität von Lehrer:innen und Schüler:innen geschätzt?
Littschwager: Bei Lehrkräften haben wir damit offene Türen eingerannt, weil ihnen bewusst ist, dass online auffindbare Inhalte nicht immer zitierfähig sind. Schülerinnen und Schüler können mit dem Namen "Brockhaus" in der Regel nichts anfangen, weil sie erst nach Erscheinen der letzten Enzyklopädie geboren wurden. Wir planen Aktivitäten mit Bibliotheken und Schulen, um den Namen Brockhaus und unser Angebot bekannter zu machen.