Historisch-kritische Kafka-Ausgabe jetzt bei Klostermann

Der Blick über Kafkas Schulter

18. März 2024
Michael Roesler-Graichen

1995 bei Stroemfeld begonnen und 2020 von Wallstein übernommen, wird die historisch-kritische Kafka-Ausgabe künftig von Klostermann verlegt. Bei einem Pressegespräch in den Räumen des Stroemfeld Verlags präsentierte Mitherausgeber Roland Reuß neue Bände und brachte interessante Neuigkeiten aus dem Kafka-Universum mit.

Pressegespräch Kafka-Ausgabe

Pressegespräch in den Räumen des Stroemfeld Verlags (v.l.n.r.): der Journalist Ruthard Stäblein, der Literaturwissenschaftler und Herausgeber Roland Reuß, Verleger Vittorio E. Klostermann, der Philosoph Peter Trawny, Stroemfeld-Verleger KD Wolff und Börsenblatt-Redakteur Michael Roesler-Graichen

Das Kafka-Jahr 2024, der 100. Todestag des Dichters, markiert auch eine Zäsur in der Geschichte seiner Werk-Edition: Die historisch-kritische Ausgabe seiner Handschriften, Drucke und Typoskripte wechselt vom Wallstein Verlag zum Frankfurter Verlag Vittorio Klostermann – ein Haus, das vor einiger Zeit schon die Frankfurter Hölderlin-Ausgabe unter seine Fittiche genommen hat. 1995 haben der Heidelberger Literaturwissenschaftler Roland Reuß und der Germanist Peter Staengle die Edition der nachgelassenen Schriften Franz Kafkas in KD Wolffs Frankfurter Stroemfeld Verlag begonnen. 2020, als der Verlag seine Tätigkeit einstellen musste, wanderte die Ausgabe unter das Dach von Wallstein. Zum 1. März 2024 hat der Verlag Vittorio Klostermann die noch lieferbaren Bände der Ausgabe (und die begleitenden Publikationen) übernommen. In der zweiten Juni-Hälfte wird Klostermann die Oxforder Quarthefte 7 & 8 herausbringen.

Dort, wo die historisch-kritische Kafka-Ausgabe ihren Ausgang nahm, in den Räumen des Stroemfeld Verlags – KD Wolff war Gastgeber – nannte Reuß den Grund für den Verlagswechsel: Es sei zum Dissens mit Wallstein gekommen, unter anderem wegen einer parallel geplanten kommentierten Kafka-Ausgabe. So suchten Reuß und Staengle das Gespräch mit Vittorio E. Klostermann, der das Projekt der beiden Herausgeber von den Anfängen her kennt und immer mit Sympathie begleitet hat.

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